Soziales Netzwerk: Facebook will China (Foto: pixelio.de/ Gerd Altmann)

Facebook will chinesische Mauer durchbrechen – Politische und wettbewerbsrechtliche Hürden hindern Expansionspläne

Mark Zuckerberg versucht nach drei Jahren Pause erneut, woran Google, Amazon und Co gescheitert sind: die Eroberung des chinesischen Marktes. Insbesondere versucht er damit, Investoren von dem Wachstumspotenzial des Social Networks zu überzeugen.Soziales Netzwerk: Facebook will China (Foto: pixelio.de/ Gerd Altmann)

 

„Das größte Problem sind die Regulierungen der Regierung. Wollen Internet-Unternehmen in China Fuß fassen, so müssen sie gewisse Zensuren hinnehmen, welche wiederum dem Image der Unternehmen widersprechen“, erklärt Barbara Trionfi, Asienreferentin des internationalen Presseinstituts http://freemedia.at , gegenüber pressetext.

 

Nationale Netzwerke leichter zu kontrollieren

Bereits die Hälfte der 500 Mio. Internet-Nutzer in China hat ihr Netzwerk gefunden. Marktführer sind Renren und Sina, das mit Weibo die chinesische Twitter-Variante betreibt. „Facebook kommt eigentlich schon ein bisschen zu spät. Es ist ziemlich schwierig für das Netzwerk mit einem Angebot anzutreten, das anders ist als das, was schon da ist“, erklärt Elinor Leung, Analystin von CLSA http://clsa.com .

„In Südostasien erfreut sich Facebook gerade wegen seiner internationalen Reichweite großer Beliebtheit“, so Trionfi. Dies sei ein großer Vorteil gegenüber nationalen Netzwerken. Diese wiederum seien leichter durch die öffentliche Hand zu kontrollieren. Somit sei anzunehmen, dass China auch weiterhin nicht so einfach nachgeben wird, wenn es um Zensurbestimmungen geht.

Angst vor chinesischem Frühling groß

2009 blockierte die Regierung in Peking erstmals Facebook, da die Volksrepublik nach Unruhen in der Provinz Xinjiang befürchtet hat, dass erst das Netzwerk die Organisation der Demonstrationen ermöglicht. Auch Twitter und YouTube werden von der kommunistischen Führung blockiert. Die Zensurmaßnahmen waren auch Grund für Google den Markt aufzugeben.

„Es ist ein Teufelskreis. Einerseits will die Regierung die Informationen kontrollieren und andererseits die Bevölkerung. Dadurch soll die öffentliche Meinung beeinflusst werden“, meint Trionfi. Die Angst vor einem chinesischen Pendant zum arabischen Frühling ist groß. Experten zufolge ist dieser auch erst durch Plattformen wie Facebook ins Rollen gekommen.

Aussender: pressetext.redaktion, Ansprechpartner: Jana Seywald
Website: www.pressetext.com
Soziales Netzwerk: Facebook will China (Foto: pixelio.de/ Gerd Altmann)