TRAPPENKAMP. Lachs, Shrimps & Co – die Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten ist ungebremst. Doch die Meere sind leer und die Aquakultur ist zu einem der weltweit am stärksten wachsenden Industriezweige geworden. Das Land unterstützt den Entwickler von Aquakulturkreislaufanlagen – die Sea & Sun Technology GmbH – beim Aufbau und der Erprobung des Projektes „Aquaplant Systems“, mit dem ein energieautarker Aquakulturkreislauf erreicht werden soll. Den entsprechenden Zuwendungsbescheid überreichte Staatssekretärin Dr. Cordelia Andreßen heute (10. Februar) an das Unternehmen.
Für Schleswig-Holstein sei die Aquakultur ein Zukunftsfeld, das in nationaler und internationaler Kooperation als Teil der maritimen Wirtschaft mit finanzieller und ideeller Unterstützung des Wissenschafts- und Wirtschaftsministeriums weiter bestellt werde. In der Aquakultur sei auch weiterhin mit deutlichen Wachstumsraten zu rechnen, so die Staatssekretärin. Angesichts der weltweit steigenden Nachfrage nach Speisefisch, Algenbiomasse und Eiweiß komme der Aufzucht in modernen Aquakulturen eine immer größere Bedeutung zu. Das abnehmende Angebot an Fischmehl und Fischöl und deren ökologische Probleme stellen eine große Herausforderung dar, die prognostizierten Zuwachsraten der Aquakultur auch in Schleswig-Holstein zu realisieren.
Nach Worten von Andreßen sei es zukunftsweisend, geschlossene Aquakreislaufanlagen zu betreiben, um vom hohen Wasserverbrauch möglichst unabhängig zu werden sowie negative Umweltfolgen zu vermeiden. „Die geplante energieautarke geschlossene Süßwasser-Aquakulturkreislaufanlage, die auch die internen Stoff- und Energieströme ausnutzen wird, soll die gelösten Nährstoffe zur Zucht von Mikroalgen nutzen. Diese Mikroalgenzucht wird in den Kreislauf integriert und soll die Grundlage zur Herstellung von pflanzlichem Fischfutter bilden. Das könnte den Einsatz von Futterfisch drastisch senken“, sagte Andreßen. Mit Hilfe des Projektes will das Unternehmen bis zum Jahr 2018 insgesamt 21 neue Arbeitsplätze schaffen und die 30 bereits bestehenden sichern.
Die maritime Forschung und maritime Wirtschaft seien ein breit aufgestelltes Wachstumsfeld und ein wesentliches Standbein der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft, betonte Andreßen. Hier seien mehr als 1.800 Unternehmen, etwa 50.000 Beschäftigte und ein Umsatz von mehr als 8 Milliarden Euro zu verzeichnen.
Die Landesregierung habe ihre Wissenschafts- und Wirtschaftspolitik darauf ausgerichtet, um z.B. mit der „Landesinitiative Zukunft Meer“ Forschung, Technologie und Meeresschutz mit strategischen Planungen, Aktionen und Förderungen zu stärken. Bereits im März 2007 habe man in Schleswig-Holstein mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft einen „Masterplan Maritime Technologien“ vorgelegt, nach dem Forschung und Entwicklung vorangetrieben werden. Mit Hilfe des Maritimen Clustermanagements Norddeutschland bei der WTSH, das im letzten Jahr auch auf Hamburg und Niedersachsen ausgedehnt wurde, werden Empfehlungen von Experten aufgenommen, Konzepte besser am Bedarf des Marktes ausgerichtet und neue, systemorientierte Projekte generiert. Zudem habe man mit dem Kompetenzzentrum „Marine Aquakultur“ ein landesweites Netzwerk zur Bearbeitung von biologischen, technologischen und ökonomischen Fragestellungen in der Aquakultur geschaffen und gehe davon aus, dass Schleswig-Holstein eine führende Rolle bei der Umsetzung und Fortschreibung des neuen nationalen Mas-terplans Maritime Technologien (NMMT) spielen werde.
Die Sea & Sun Technology GmbH wurde im Jahr 1998 gegründet. Neben dem Schwer-punkt in der Meerestechnik hat sich Sea & Sun auch zu einem Spezialisten im Bereich erneuerbarer Energietechnik entwickelt. Sea & Sun ist seit 2008 aktives Mitglied im Mari-timen Cluster Norddeutschland.
In das Zukunftsprogramm Wirtschaft fließen im Zeitraum 2007 – 2013 rund 704 Millionen Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), rund 208 Mio. Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie ergänzenden Landesmitteln in Höhe von rund 122 Mio. Euro. Mehr Informationen im Internet: www.zukunftsprogramm-wirtschaft.schleswig-holstein.de
Verantwortlich für diesen Pressetext: Birgit Einfeldt
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