Der globale islamische Finanzmarkt ist einer der am stärksten wachsenden Industrien weltweit. Ausgelöst wurde das weltweite starke Interesse einerseits durch das Wohlstandswachstum einiger islamischer Länder, als auch durch die Veränderungen im soziopolitischen Klima. „Das islamische Bankensystem bietet alternative Instrumente und verfügt auch über die nötige Liquidität“, so Datuk Noripah Kamso, CEO von CIMB Principal Islamic Asset Management http://www.cimb-principalislamic.com , gegenüber pressetext. Die Investmentexpertin hielt einen Vortrag im Rahmen der Veranstaltung „Islamische Finanzierungen & Investitionen“, die vom Forum Austrian Islamic Finance http://faif.at und der Wirtschaftskammer Österreich http://wko.at veranstaltet wurde.
1,5 Bio. Dollar Marktvolumen
Ein geregeltes islamisches Bankwesen existiert erst seit den 70er-Jahren, 1975 wurde die islamische Entwicklungsbank mit Sitz in Dschidda, Saudi Arabien, gegründet. Im gleichen Jahr nahm die Dubai Islamic Bank ihre Geschäfte auf. Derzeit gibt es in rund 75 Ländern rund 400 Geldinstitute, die nach islamischem Recht operieren. Auch in Europa gewinnt dieses Segment trotz Finanzkrise an Bedeutung. Investoren suchen zunehmend nach Möglichkeiten im islamischen Finanzsektor. Umgekehrt suchen islamische Investoren verstärkt in neuen Regionen nach Investitionspotenzial.
„Irland und Luxemburg sind bereits sehr aktiv. In beiden Ländern werden 25 beziehungsweise 24 Sharia-konforme Fonds angeboten“, so Kamso. „Wir werden aufgrund einer erhöhten Nachfrage in Kürze drei Aktienfonds, domiziliert in Dublin, auflegen“, ergänzt die Managerin. Das Markvolumen des globalen islamischen Finanzmarktes erreicht nach Expertenschätzungen bis Ende 2012 rund 1,5 Bio. Dollar (1,14 Bio. Euro). Die jährliche Zuwachsrate liegt bei 15 bis 16 Prozent. Trotz des starken Wachstums repräsentiert der globale islamische Finanzmarkt derzeit nur circa ein Prozent der weltweiten Finanzwirtschaft.
Österreich interessiert
Auch im deutschsprachigem Raum gewinnt das islamische Finanzwesen an Bedeutung. „In Deutschland hat das Bundesland Sachsen-Anhalt 2004 als erster europäischer Emittent einen Sukuk – eine islamische Anleihe – über 100 Mio. Euro ausgegeben“, sagt Kamso.
Österreich ist ebenso im Fokus der islamischen Banken und Investoren. „Islamic Finance und Banking ist ein Bereich, der in Österreich noch zu wenig etabliert ist. Das Interesse seitens Unternehmen und Banken steigt jedoch“, so die Expertin. Vieles spricht laut Komsa für Sharia-konforme Produkte. „Der Anleger hat die Möglichkeit ethisch zu investieren. Zudem performen islamische Indizes langfristig besser als die nicht-islamischen.“
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Minarett: Islamischer Finanzmarkt wächst stark (Foto: pixelio.de/C.Büyüktokatli)