Lomax: hinterlässt Menschheit unbezahlbares Archiv (Foto: gemeinfrei)

Riesige Musiksammlung gratis im Netz – Lebenswerk von Alasn Lomax wird veröffentlicht

Der US-amerikanische Musikwissenschaftler Alan Lomax hat ab Mitte der 30er-Jahre in unzähligen Reisen in der ganzen Welt eine Musiksammlung von unschätzbarem Wert zusammengetragen. „Lomax war eine Ausnahmeerscheinung. Der Umfang und die Diversität seiner Sammlung suchen Ihresgleichen. Er hat durch seine Hartnäckigkeit Persönlichkeiten entdeckt, die die westliche Musik nachhaltig beeinflusst haben“, sagt Musikwissenschaftler Thomas Nußbaumer http://www.uni-mozarteum.at gegenüber pressetext. Ab Ende Februar können Musikstücke aus der Lomax-Sammlung gratis im Internet gehört werden, wie die New York Times berichtet.Lomax: hinterlässt Menschheit unbezahlbares Archiv (Foto: gemeinfrei)

Lebenstraum erfüllt

 

Alan Lomax wollte seine Sammlung immer schon der Allgemeinheit und der Forschung zur Verfügung stellen. Ein Jahrzehnt nach seinem Tod wird dieser Wunsch jetzt Wirklichkeit. 5.000 Stunden Tonaufnahmen, 122 Kilometer Film, 3.000 Videobänder und 5.000 Fotos werden derzeit von der Association of Cultural Equity http://culturalequity.org in New York digitalisiert. Noch diesen Monat sollen 17.000 Songs per Streaming-Dienst kostenlos verfügbar werden. Downloads und CD-Veröffentlichungen sollen später gegen Gebühr ermöglicht werden.

Seine Sammelleidenschaft führte Lomax schon Mitte der 1930er-Jahre in den amerikanischen Süden. Zu einer Zeit, als die US-Volksmusik als niveaulos galt, entdeckte Lomax Künstler wie Muddy Waters und Woody Guthrie, die ohne ihn wohl für immer in der Versenkung verschwunden wären. „Seine Konsequenz und sein Geschick machten Lomax zu einem Pionier, vor dem man nur den Hut ziehen kann. Der Wert seiner Arbeit für die Forschung ist ebenfalls riesig. Er hat die Tradition und Identität vieler Gemeinden bewahrt“, sagt Nußbaumer.

Globale Jukebox

Lomax hat schon zu einer Zeit, als das Internet noch in weiter Ferne lag, von einer weltweit verfügbaren Jukebox geträumt. Jetzt lassen es die Technologie und das Budget der Trägerorganisation zu, den Wunsch von Lomax posthum zu erfüllen. Bisher waren auf der Internetseite der Cultural Equity Association lediglich 45-sekündige Ausschnitte aus einigen Aufnahmen zu hören. Ab Ende Februar wird das komplette Erbe von Lomax digitalisiert sein. Nach der Veröffentlichung der Musikdateien sollen auch Interviews, Vorlesungen und Radioshows von Lomax verfügbar gemacht werden. Ein Teil der Musik soll auch über diverse kommerzielle Kanäle vertrieben werden.

Aussender: pressetext.redaktion, Ansprechpartner: Markus Keßler
Website: www.pressetext.com
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