In Deutschland leben derzeit rund 16 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund. Jedes dritte Unternehmen engagiert sich intensiv und erfolgreich für die Integration von Migranten. Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) http://dihk.de unter 1.500 Unternehmen, die anlässlich des Integrationsgipfels am heutigen Dienstag präsentiert wurde.
„In Deutschland besteht ein zunehmender Fachkräftemangel. Deswegen ist es wichtig, das vorhandene Potenzial zu nutzen. Bereits fast jeder dritte Jugendliche bis 15 Jahre hat ausländische Wurzeln. Zur Fachkräftesicherung ist es aber auch notwendig ins Ausland zu schauen und kompetente Arbeitskräfte zu gewinnen und zu integrieren“, erklärt DIHK-Arbeitsmarktexperte Stefan Hardege gegenüber pressetext.
Betriebsgröße entscheidend
„Die Integration gut qualifizierter Migranten in den Unternehmen gelingt in der Regel problemlos. Ein Großteil der Betriebe fördert die Integration aktiv durch vielfältige Maßnahmen“, meint DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann. „Gesellschaftliche und wirtschaftliche Integration kann nicht so einfach getrennt werden. Man kann aber schon sagen, dass die Integration im Job auch eine bessere Integration in der Gesellschaft mit sich bringt“, so Hardege.
Gut qualifizierte Migranten sind laut der Studie allerdings in größeren Unternehmen besser integriert als in kleineren. Hier bereitet die Integration von gering Qualifizierten teilweise Probleme. Lediglich 13 Prozent der Betriebe haben noch keine Erfahrung mit der Beschäftigung von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund gemacht. „Wir dürfen uns nicht auf dem Status quo ausruhen. Politik, Unternehmen und Bürger müssen sich für eine bessere Willkommenskultur in Deutschland einsetzen“, sagt Driftmann.
Politische Vorschläge sinnvoll
Rund 40 Prozent der Betriebe fördern die Vielfalt der Belegschaft. Entsprechende Maßnahmen sind das bewusste Einstellen von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund oder Hilfen bei der Bewältigung des Alltags. Zudem nutzen die Betriebe Kenntnisse über die Herkunftsländer und bieten berufliche Weiterbildung an. Weitere Schritte sind berufsbezogene Sprachförderung oder spezielle Ansprechpartner.
Auch die Politik will dazu beitragen, die berufliche Integration von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund zu verbessern. Unternehmen erachten politische Vorschläge zum größten Teil als sinnvoll. So sollen beispielsweise bedarfs- und qualifikationsbezogene Zuwanderung sowie Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse erleichtert werden. Zudem ist es notwendig, den Mittelstand bei der Fachkräfterekrutierung im Ausland zu unterstützen.
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Hände: Wachstumschance und Zukunftsfähigkeit (Foto: pixelio.de/ Dieter Schütz)