Erfreuliche Zahlen offenbart am Dienstag die Innovationserhebung 2011: Nach dieser Studie haben die deutschen Unternehmen 2010 121,3 Milliarden Euro in die Entwicklung und Einführung neuer Produkte und Verfahren investiert. 2011 betrugen die Innovationsausgaben nach den derzeit vorliegenden Zahlen sogar 130 Milliarden Euro. Das übertrifft den bisherigen Spitzenwert von 2008 um mehr als drei Prozent.
„Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, in die Zukunft zu investieren und neue Ideen, Produkte und Verfahren voranzutreiben. Die deutschen Unternehmen haben das erkannt“, kommentierte Bundesforschungsministerin Annette Schavan die Ergebnisse. Im Vergleich zu 2009 haben 2010 auch deutlich mehr Unternehmen Innovationsprojekte durchgeführt. Der Anteil der innovationsaktiven Unternehmen stieg von 43 auf 48 Prozent.
„Die Steigerung der Zahl innovationsaktiver Unternehmen zeigt, dass wir gut für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet sind. Die Erfolge der deutschen Unternehmen beweisen, dass die in der Hightech-Strategie der Bundesregierung gebündelten Maßnahmen wirken“, sagte Schavan. „Die gezielten Investitionen der Bundesregierung in den letzten Jahren haben wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Innovationssystems beigetragen.“ Der Erfolg dieser Strategie, in der Krise weiter auf Forschung und Innovation zu setzen, wird an den Umsätzen mit neuen Produkten sichtbar. So konnten die Umsatzerfolge mit neuen Produkten im Jahr 2010 deutlich gesteigert werden, vor allem mit „Marktneuheiten“.
Besonders erfolgreich waren dabei die exportorientierten, forschungs- und wissensintensiven Industriebranchen (Fahrzeug- und Maschinenbau, Elektroindustrie, Chemie- und Pharmaindustrie), welche mit einem Umsatzanteil an Marktneuheiten von 9,2 Prozent wieder das hohe Niveau der Jahre 2005 und 2006 erreichten. Die wissensintensiven Dienstleistungen (EDV/Telekommunikation, Ingenieurbüros, FuE-Dienstleister, Unternehmensberatung, Werbung) konnten mit 4,4 Prozent den höchsten Wert seit 2005 erzielen. Die starke Stellung der deutschen Unternehmen auf den internationalen Märkten beruht somit nicht nur auf Kostenvorteilen, sondern auch auf Innovationsvorsprüngen. Schavan: „Diese Innovationsvorsprünge sichern Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland. Und zugleich befähigen sie uns, an der Bewältigung der großen Herausforderungen mitzuwirken, vor denen unsere Welt heute steht. Technologien ,Made in Germany‘ können helfen, den Klimawandel zu bekämpfen, Ressourcen ! zu schonen und unsere Wirtschaftsweise insgesamt nachhaltiger zu gestalten.“
Die aktuelle Innovationserhebung zeigt allerdings auch, dass viele Unternehmen verhaltene Erwartungen hinsichtlich der Innovationsaktivitäten im Jahr 2012 haben. Die vorsichtigen Planungen spiegeln die unsicheren konjunkturellen Aussichten zum Befragungszeitraum Frühjahr/Sommer 2011 wider. Schavan: „Die Bundesregierung wird Ihren Kurs konsequent fortsetzen. Ich setze darauf, dass auch die Wirtschaft diese Erfolgsstrategie mit Nachdruck weiter verfolgt. Innovationen sind der Schlüssel für Wachstum, Wohlstand und soziale Sicherheit.“
Die Innovationserhebung 2011 wird vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und dem Institut für Angewandte Sozialwissenschaften im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung jährlich durchgeführt. Sie ist der deutsche Beitrag zum Community Innovation Survey der Europäischen Kommission. An der Innovationserhebung des Jahres 2011 haben sich rund 15.800 Unternehmen aus Industrie und Dienstleistungen beteiligt.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)