Ein neues Laserscanner-System namens „Insight100“ könnte bald Einzug in europäische Flughäfen halten. Das vom englischen Unternehmen Cobaltlight http://cobaltlight.com entwickelte Gerät ist in der Lage, Liquide, Pulver und Gele in verschiedenen Behältnissen binnen fünf Sekunden auf gefährliche Chemikalien zu testen. Dies soll dazu beitragen, die seit 2006 verschärften Bestimmungen für die Flüssigkeitsmitnahme im Handgepäck planmäßig 2013 lockern zu können. Diese hätten, so die Auskunft der deutschen Bundespolizei, bereits im Frühling 2010 fallen sollen.
Bisherige Kontrollsysteme zu langsam
2006 hatte der Versuch von Terroristen, mit Flüssigsprengstoff an Bord mehrerer Flieger zu gelangen, zu empfindlichen Verschärfungen der Handgepäcksbestimmungen geführt. In der EU-Verordnung 1546/2006 wurde festgelegt, dass Passagiere maximal einen Liter an flüssigen Substanzen in Behältnissen von maximal 100 Milliliter Gesamtfüllmenge in einem wiederversiegelbaren, transparenten Beutel mit in das Flugzeug nehmen dürfen. Dies diente auch zur Vermeidung langer Verzögerungen bei den Gepäckkontrollen, da damals keine taugliche Möglichkeit zur Überprüfung von flüssigen Stoffen gegeben war.
Die Verordnung hätte ursprünglich per 29. April 2010 aufgehoben werden sollen. Jedoch gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine geeigneten Kontrollgeräte für die Stoffgruppe der „LAGs“ (Liquids, Aersols, Gels). Alle verfügbaren Lösungen benötigten in der Regel mehrere Minuten zur Durchleuchtung eines Behälters – eine Zeitspanne, die für die Verwendung im regulären Flughafenbetrieb deutlich zu lange ist. Daher beschloss man, die Vorschriften schrittweise zu lockern.
„Laut dem ersten Schritt sollte bis spätestens 29. April 2011 die Aufhebung der Flüssigkeitsbeschränkung für Transferfluggäste umgesetzt werden“, erklärt Reza Ahmari, Pressesprecher des Bundespolizeipräsidiums, gegenüber pressetext. „Dieser Schritt wurde wiederum ausgesetzt. An den Flughäfen der Europäischen Union wird gegenwärtig die generelle Aufhebung der Flüssigkeitsbeschränkung für alle Fluggäste vorbereitet. Alle Flughäfen müssen spätestens ab dem 29. April 2013 Flüssigkeiten, Aerosole und Gele kontrollieren können.“ Ab diesem Datum sollen dann auch die rigiden Beschränkungen passé sein.
Niedrige Fehlerquuote
Derzeit werden Geräte getestet, die Flüssigkeiten überprüfen können sollen, auch wenn sie im Gepäck verbleiben. Separates Vorzeigen ist dann nicht mehr nötig. Ein Feature, mit dem Insight100 nicht aufwarten kann, jedoch ist der Scanner in der Lage, Behälter in verschiedener Farbe und Transparenz bis zur Größe einer Dreiliter-Flasche in nur fünf Sekunden zu testen. Dafür greift er auf einen Laser nahe des Infrarotspektrums zurück, der nach dem Prinzip der räumlich versetzten Ramanspektroskopie funktioniert. Hintergrund ist, dass jeder Stoff eine individuelle Veränderung der Lichtwellenlänge bewirkt, die vom Gerät erfasst wird.
Entdeckt der Scanner von Cobaltlight potenziell gefährlichen Inhalt, so schlägt er Alarm und listet die beanstandete Chemikalie am Bildschirm auf. Das von den europäischen Flugsicherheitsbehörden bereits genehmigte Gerät soll eine Fehlalarmquote von lediglich 1,5 Prozent aufweisen. Dazu soll auch einfache Bedienung dazu beitragen, den zeitlichen Impact der Kontrollen zu minimieren.
Aussender: pressetext.redaktion, Ansprechpartner: Georg Pichler
Website: www.pressetext.com
Insight100: Laser-Scanner beschleunigt Flüssigkeitskontrolle (Foto: Cobaltlight)