KIEL. Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf will den Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung begrenzen. Das sagte sie heute (25. Januar) im Landtag. Frau Rumpf forderte, „dass neue Wege gefunden und gegangen werden müssen, damit diese für Menschen und Tiere wichtigen Arzneimittel nicht durch Entwicklung und Ausbreitung resistenter Bakterienstämme ihre Wirksamkeit verlieren“. Der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung solle daher überdacht und minimiert werden.
Die Landwirtschaftsministerin begrüßte das von der Bundesregierung vorgelegte Maßnahmenpaket, das in die gleiche Richtung ziele, und verwies zudem auf einen Bund-Länder-Beschluss vom 19. Januar, nach dem ein nationales Antibiotika-Minimierungskonzept erarbeitet und umgesetzt werden solle. Wichtige Elemente dessen seien verbindliche Indikatoren zur quantitativen und qualitativen Einschätzung des Antibiotikaeinsatzes, Änderungen der entsprechenden Rechtsnormen, erhöhte Transparenz der Vertriebswege sowie wirksame Kontrollsysteme unter Einbeziehung der Tierhalter. Juliane Rumpf: „Ziel muss in jedem Fall die Sicherstellung und Verbesserung des sorgfältigen Einsatzes von Antibiotika sein, um die Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen zu verhindern.“
Die Landwirtschaftsministerin warnte entschieden vor Aktionismus und betonte, dass auch bereits heute die legale Verschreibung und Anwendung von zugelassenen Arzneimitteln die Regel sei. Auch gebe es zumindest in Schleswig-Holstein bislang bei untersuchten Tieren keine Rückstandsprobleme nach der Verabreichung von Antibiotika. Weiter setzte sie sich für eine „umfassende Betrachtung und Berücksichtigung aller Aspekte – also Tierhaltung, Tiergesundheit, Tierschutz, Tierzucht, Tierernährung und Hygiene“ ein. In diesem Zusammenhang begrüßte sie auch einen aktuellen Vorstoß der Europäischen Kommission mit dem „Aktionsplan zur Abwehr der steigenden Gefahren der Antibiotikaresistenz“.
Frau Rumpf kündigte an, sie werde sich in der EU und national dafür einsetzen, dass die nötigen Maßnahmen schnell, sorgfältig und einheitlich umgesetzt würden.
Verantwortlich für diesen Pressetext:Christian Seyfert, Christiane Conrad
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel