Japan weist erstmals seit 1981 ein Handelsdefizit auf. Die Importe des traditionell exportstarken Landes überstiegen die Ausfuhren im vergangenen Jahr um 2,49 Bio. Yen (25 Mrd. Euro), dies stellt ein Plus von zwölf Prozent dar. Für viele Experten ist dies keine Überraschung. „Der Hauptgrund ist die Erbeben-Katastrophe vom März 2011 – Mit dem Defizit habe ich gerechnet“, so Christoph Hilfiker, verantwortlich für das Research und Equity Management der Pazifikregion bei der LLB Asset Management AG (ASM) http://llb.li , gegenüber pressetext.
Währung sicherer Hafen
Die Ausfuhren der drittgrößten Volkswirtschaft sind 2011 um 2,7 Prozent gesunken. Der Rückgang der Exporte fiel auf Jahressicht noch relativ gering aus, weil Japan bereits seit dem Sommer wieder Handelsüberschüsse verzeichnet. Die Katastrophenserie lastet schwer auf den Schultern der dortigen Wirtschaft. Eine ganze Reihe an Industriezweigen hat die Auswirkungen der Unglücksserie direkt zu spüren bekommen. Lieferengpässe machten in Folge sogar einigen Sektoren weltweit zu schaffen. Insbesondere die Elektronik- und Chipindustrie sowie Autokonzerne waren stark betroffen.
Neben der Atomkatastrophe war auch der starke Yen, der die Exporte verteuerte, für das Handelsdefizit verantwortlich. „Die japanische Währung ist wie der Schweizer Franken ein sicherer Hafen. Viele Anleger flüchten aufgrund der Euro-Krise in andere Währungen“, meint Hilfiker. Viele Indikatoren würden aber derzeit für einen schwächeren Yen sprechen.
Einmalige Sache
Das Handelsdefizit des Jahres 2011 dürfte sich laut Hilfiker nicht so schnell wiederholen: „Das Defizit ist eine einmalige Sache, nächstes Jahr werden wir kein Minus mehr sehen“, ist der Experte überzeugt. Die japanische Notenbank rechnet für die erste Hälfte des am 1. April beginnenden Fiskaljahres 2012/2013 mit einem Wachstum von zwei Prozent.
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Maki: Japan mit Handelsdefizit (Foto: pixelio.de/Petra Bork)