KIEL. In Schleswig-Holstein sind die ersten beiden Fälle einer Tierkrankheit festgestellt worden, die durch das so genannte Schmallenberg-Virus ausgelöst wird. Das haben Laboruntersuchungen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bestätigt. Bei beiden Betrieben handelt es sich um größere Schafhaltungen, aus denen in der letzten Woche Proben vom Landeslabor an das FLI geleitet wurden.
Das Virus, das durch Mücken und Gnitzen übertragen wird, kann Rinder, Schafe und Ziegen befallen, für den Menschen ist es ungefährlich. Schäden in Form von Totgeburten oder Missbildungen können bei Tieren vor allem auftreten, wenn diese in einer bestimmten Phase der Trächtigkeit infiziert werden. Daher wird vermutet, dass sich die betroffenen Muttertiere im Herbst 2011 infiziert haben. Wegen der Witterung ist momentan nicht mit Neuinfektionen zu rechnen. Impfstoffe gegen die Infektion stehen nicht zur Verfügung.
Die Tierkrankheit hat sich über Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen nach Schleswig-Holstein ausgebreitet. Für das Bundesgebiet liegen mit den beiden Labornachweisen aus Schleswig-Holstein bislang 28 bestätigte und über 100 Verdachtsfälle vor. Der Schwerpunkt liegt in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, aber auch aus Hessen wird inzwischen über einen Fall berichtet.
Verantwortlich für diesen Pressetext:Christian Seyfert, Christiane Conrad
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