Kündigt ein Unternehmen einen Aktien-Rückkauf an, können sich erfahrungsgemäß die Aktionäre über steigende Kurse freuen. In Krisenzeiten sind solche Aktionen ein Vorteil für den weltweiten Aktienmarkt.
„Das Kaufen eigener Aktien ist am attraktivsten, wenn diese preiswert sind. Weniger Liquidität muss aufgewendet werden“, erklärt Franz-Josef Leven, Direktor des Deutschen Aktieninstituts http://dai.de , gegenüber pressetext. Durch den Rückkauf verringert sich die Anzahl der Aktien. Dies führt zu einer Kurssteigung der verbliebenen Aktien.
Kassen prall gefüllt
Börsengelistete Konzerne werden zu einer wichtigen Stütze der Aktienmärkte, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Goldman Sachs prognostiziert allein für die Vereinigten Staaten einen Rückkauf von 500 Mrd. Dollar. Laut der Bank haben sich vergangenes Jahr die zur Verfügung stehenden Mittel allein für die im Leitindext S&P 500 notierten Unternehmen auf mehr als 1,7 Bio. Dollar belaufen.
Die Unternehmen verfügen über genügend finanzielle Mittel, um ihre Aktien zurückzukaufen, heißt es in dem Bericht. „Der Kauf von eigenen Aktien in Zeiten der Krise ist ein Signal, dass wieder Vertrauen zurückkehrt“, meint Leven. Der Experte nennt als Beispiel für Aktienrückkäufe die Deutsche Börse, die auf Drängen aktiver Aktionäre in der Vergangenheit eigene Aktien gekauft hat, um einen Teil der erzielten Gewinne den Anteilseignern zukommen zu lassen.
Pharmaindustrie auf Shopping-Tour
Der Ablauf von Patenten macht internationalen Pharmakonzernen wie Merck & Co zu schaffen. Um die Aktionäre nicht zu verlieren, setzt der zweitgrößte Arzneihersteller auch auf den Kauf eigener Aktien. „Wir haben das Ziel, für unsere Aktionäre zusätzlich Wert zu schaffen“, meint Konzernchef Ken Frazier.
Voraussetzung für den Kauf eigener Aktien ist die Zustimmung der Hauptversammlung. „Stimmen die Aktionäre dem Kauf zu, können bis zu zehn Prozent des Grundkapitals als Aktien zurückerworben werden. Im Geschäftsbericht muss dieser Kauf publiziert werden“, so Leven.
Armutszeugnis für Unternehmen
„Primär werden Aktien zurückgekauft, wenn überflüssiges Kapital angelegt werden soll. Bei dem Einzug handelt es sich um den rechtlichen Vorgang der Kapitalherabsetzung“, erklärt Leven. Teile des Grundkapitals werden zurückgezahlt und die Eigenkapitalsrentabilität erhöht sich.
Kritische Stimmen sehen in dem Rückkauf von eigenen Aktien ein Armutszeugnis. Experten sind der Meinung, dass ein gutes Management sich durch die erfolgreiche Erschließung neuer Wachstumsmärkte auszeichnet.
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Aktienkurs: Steigerung durch Rückkauf (Foto: pixelio.de, Dieter Schütz)