HL-St. Gertrud / Trittbrettfahrer „Videos mit volksverhetzenden Inhalten“ ermittelt

Im Rahmen der Ermittlungen gegen einen 48-jährigen Grinauer, der selbst erstellte Videos mit volksverhetzenden Inhalten ins Internet gestellt hatte, stießen die Ermittler des Kommissariates 5 der BKI Lübeck auf weitere ähnliche Videos.

Diese waren offenbar von einer weiteren Person seit Dezember 2011 hergestellt, ebenfalls im Internet veröffentlicht worden. Der Mann war stets auf einem Fahrrad im gesamten Stadtgebiet von Lübeck, sowie in zahlreichen Gemeinden im Lübecker Umland unterwegs und produzierte im Rahmen seiner von ihm selbst als „Ghettokontrolle“ genannten Fahrten bis heute 42 Videos. In den während dieser Fahrten von ihm gesprochenen Live-Kommentaren äußerte er sich fremdenfeindlich und teilweise in volksverhetzender Weise. Nach intensiver Auswertung der veröffentlichten Videos ergaben sich Hinweise auf seinen Wohnort im Lübecker Stadtteil St. Gertrud.

Die weiteren Ermittlungen führten schließlich auf die Spur eines 26-jährigen Lübeckers. Der Tatverdächtige wurde heute Morgen in seiner Wohnung von Beamten des K 5 aufgesucht und es wurde ein Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Lübeck vollstreckt.

Hierbei konnten diverse Beweis- und Tatmittel wie zwei Fahrräder, ein Laptop, Speicherkarten und eine getarnte Videokamera, die in einer Brille integriert ist, aufgefunden und sichergestellt werden.

Der Tatverdächtige räumte im Rahmen seiner Vernehmung die Taten ein. Ihm sei es nach eigenen Angaben zu seinem Tatmotiv überwiegend um Aufmerksamkeit und Beachtung durch Internetuser gegangen. Um die Zahl der „Klicks“ auf seine Videos zu erhöhen, traute er sich nach und nach, verschärfende Kommentierungen zu veröffentlichen, die inhaltlich strafrechtlich relevant waren. Er sei durch die Videos des Tatverdächtigen aus Grinau auf die Idee gekommen, selbst derartige Videos zu erstellen und zu veröffentlichen. Gerade die Möglichkeit, mit solchen Videos eine intensive Berichterstattung in den Medien auszulösen, verstärkte bei ihm den Wunsch der Nachahmung.

Die Videos des Mannes wurden zwischenzeitlich gelöscht.

Polizeidirektion Lübeck - Pressestelle