KIEL. „Wir wollen die Bildungschancen von Kindern aus Zuwandererfamilien verbessern. Dazu stellen wir jetzt die Weichen“, sagte heute (11. Januar) Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug vor jungen Lehrkräften in Kiel. „Ab sofort werden sich angehende Lehrerin und Lehrer in Schleswig-Holstein während der Ausbildung mit dem Thema ,Deutsch als Zweitsprache´ beschäftigen“, betonte Klug. Er betonte, die Arbeit der jungen Lehrkräfte werde vom permanenten Wandel in der Gesellschaft beeinflusst. So könne man nicht ignorieren, dass mittlerweile 24,1 Prozent der Erstklässler im Land aus Zuwandererfamilien stammten.
Alle Erfahrungen zeigten, dass Kinder aus dieser Gruppe seltener als andere eine erfolgreiche Schullaufbahn schafften, sagte Klug. Sie erreichten seltener das Abitur und stellten „einen auffällig hohen Anteil an den Jugendlichen ohne Schulabschluss und damit später an den Arbeitslosen“. Schleswig-Holstein steuere bereits erfolgreich dagegen an, aber Lehrerinnen und Lehrer seien durch diese Entwicklung immer stärker gefordert. „Es ist an der Zeit, dass wir auch in der Lehrerausbildung die erforderlichen Konsequenzen ziehen“, betonte der Bildungsminister.
„Deutsch als Zweitsprache“ als fester Bestandteil der Lehrerausbildung und die durchgängige Sprachbildung weiteten den Blick für fächerübergreifende Sprach-Zusammenarbeit innerhalb der Schule. „Je früher und konsequenter eine solche Sprachbildung eingesetzt wird, desto besser können wir negativen Verläufen von Bildungskarrieren vorbeugen. Daher meine Bitte: Machen Sie die Sprache der Schule zu Ihrem Anliegen“, sagte Klug.
Thomas Schunck | Ministerium für Bildung und Kultur | Brunswiker Straße 16-22, 24105 Kiel