Bilder aus der Magnetresonanztomographie (MRT) von Menschen, die an Multiple Sklerose (MS) erkrankt sind, können effektiver ausgewertet werden. Forscher des Krankheitsbezogenen Kompetenznetzes Multiple Sklerose (KKNMS) http://kompetenznetz-multiplesklerose.de haben einen Algorithmus entwickelt, mit dem MRT-Bilder von MS-Patienten automatisch nach Läsionen gescreent werden können.
Auswertung großer Datenmengen
„Unser Ansatz spart nicht nur Kosten und Zeit, sondern ist außerdem genauer als die herkömmliche manuelle Auswertung. Wenn Sie zwei Experten eine Läsion sehen lassen, werden Sie zwei Bewertungen dazu haben“, so Studienleiter Mark Mühlau, Oberarzt in der Neurologischen Klinik des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München http://www.tum.de , gegenüber pressetext. Mit der maschinellen Auswertung werden die Daten standardisiert.
Der Algorithmus eignet sich vornehmlich für klinische Studien, weil hier in der Regel viele MRT-Bilder und demnach große Datenmengen ausgewertet werden müssen. Die MRT ist ein wichtiger Bestandteil bei der Diagnose von MS. „Die MS ist in vielen Punkten immer noch ungeklärt“, sagt Mühlau. Die akzeptierte These ist, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Wie genau diese ausgelöst wird, ist unklar.
Vererbung sehr unwahrscheinlich
Die Mediziner können nur Vermutungen anstellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass MS vererbt wird, ist sehr gering. Denn es müssten etwa 70 Gene auf eine bestimmte Weise ausgeprägt sein. Sicher ist auch nicht, wann MS ausbricht. Bisher hat es sogar Menschen gegeben, die ihr ganzes Leben MS hatten und es nie bemerkt haben, weiß Mühlau. „Das heiße Thema in der Forschung ist das Suchen von Prognoseparametern“, so der Experte.
Die Mediziner können sich nicht darauf einigen, welche Symptome, welche Behandlung benötigen. Die Therapien können riskant sein. Aber scheinbar harmlose Symptome können gefährliche Auswirkungen haben. Die Bandbreite der Symptome ist zudem riesig. Nur die für MS typischen T2-hyperintensen Läsionen in der weißen Hirnsubstanz weisen konkret auf die Stärke der Erkrankung hin. Die Anzahl der Läsionen hängt stark mit verschiedenen MS-Symptomen, dem Behinderungsgrad und damit dem weiteren Krankheitsverlauf von Patienten zusammen.
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MRT-Bilder: Läsionsegmentierung bei zwei MS-Patienten (Grafik: M. Mühlau)