Forschungs- und Umweltministerium bündeln Kompetenzen / Schavan: „Beispielhafte Zusammenarbeit.“ / Röttgen: „Wir müssen Synergien für den Erhalt der biologischen Vielfalt nutzen.“
Über 7.000 Tierarten gelten in Deutschland als gefährdet oder sind sogar vom Aussterben bedroht. Fast zwei Drittel der in Deutschland vorkommenden Reptilienarten sind in ihrem Bestand gefährdet. Die Bundesregierung stärkt angesichts dieser alarmierenden Lage die Erforschung und den Schutz der biologischen Vielfalt.
Mit einer gemeinsamen Förderinitiative bündeln das Bundesforschungsministerium (BMBF) und das Bundesumweltministerium (BMU) ihre Kräfte zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS). Gefördert werden Konsortien aus Forschung und Praxis, die ein gemeinsames Verbundprojekt durchführen. Im Bundesforschungsministerium sind für die Forschungsaktivitäten rund 30 Mio. Euro vorgesehen. Das Bundesumweltministerium wird die Praxispartner mit Mitteln aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt fördern.
„Diese Bekanntmachung ist ein gutes Beispiel der Zusammenarbeit beider Ministerien. Zum Erhalt der Biologischen Vielfalt ist zielgerichtete anwendungsorientierte Forschung notwendig und eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis. Wir erhoffen uns Lösungen, die deutlich über den Status Quo des Biodiversitätsschutzes in Deutschland hinausgehen“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan. Es gehe um eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen betont: „Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt, die 2007 vom Bundeskabinett beschlossen wurde, ist eine Aufgabe aller staatlichen und nicht-staatlichen Akteure. Wir müssen alle Synergien nutzen, auch die von Wissenschaft und Praxis, um den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland wirkungsvoll zu stoppen.“
Die neue Förderbekanntmachung der beiden Ministerien baut auf dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt auf, das der Umsetzung der Nationalen Strategie dient. Die zu fördernden Vorhaben sollen wichtige Forschungsfragen aus den vier Schwerpunkthemen des Bundesprogramms aufgreifen: Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands, Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland, Sichern von Ökosystemdienstleistungen und weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie.
Am 30. Januar 2012 laden BMBF und BMU alle interessierten Akteure zu einer Informationsveranstaltung in Bonn ein. Sie soll gleichzeitig als Forum für den Zusammenschluss von künftigen Projektpartnern dienen.
Die Förderbekanntmachung und Details zur Informationsveranstaltung finden Sie unter: http://www.pt-dlr-klimaundumwelt.de/de/1044.php
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