Neustadt in Holstein – Die Besatzung der MS „JOHANNA“ stellte am 18.12.2011 um 23.30 Uhr südlich von Gedser (Dänemark) auf ihrer Fahrt nach Karlskrona (Schweden) einen heftigen Schlag am Schiff fest. Am nächsten Morgen stellte man fest, dass sich im Bereich des Bugs an Deck und auch Außenbords an Steuerbordseite ein großes Loch befand. Die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt – Bundespolizei See – hat im Zusammenhang mit dem vermutlichen Seeunfall der unter Flagge Großbritannien fahrenden MS „JOHANNA“ Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen und auf Ersuchen den zuständigen britischen Behörden die Ergebnisse an diese übergeben. Nach einer ersten Auswertung ist davon auszugehen, dass die Beschädigung der MS „JOHANNA“ aus einer Kollision mit einem schweren Gegenstand herrührt. Spuren von Explosivstoffen konnten nicht nachgewiesen werden. An Bord der MS „JOHANNA“ wurde niemand verletzt.
Nach vorliegenden Erkenntnissen der Bundespolizei See kam es im Vorfeld der Beschädigung der MS „JOHANNA“ aufgrund widriger Witterungsbedingungen im betreffenden Seegebiet zu Problemen auf einer geschleppten Arbeitsplattform, in deren Verlauf offenbar eine von vier vorhandenen Stützen verloren ging. Die Stahlstütze mit einer Länge von 36 m Länge trieb nach bisheriger Auswertung wahrscheinlich noch unbestimmte Zeit im Meer umher.
Die Ermittler der Bundespolizei gehen davon aus, dass die verloren gegangene Stütze ursächlich ist für die entstandene Havarie mit der „JOHANNA“, die wenig später diesen Bereich passierte. Eine nachfolgende Absuche des Seegebietes durch ein Schiff und einen Hubschrauber der Bundespolizei verlief ohne Ergebnis. Vermutlich ist die Stütze durch die Havarie beschädigt worden und liegt auf dem Meeresgrund.
Die weiteren Ermittlungen werden durch die zuständigen Behörden des Flaggenstaates Großbritannien geführt.
Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt