Für die Arbeit mit Teilchenbeschleunigern werden bis 2014 fast 17 Mio. Euro aufgebracht. Denn die Geräte können zunehmend auch in der Medizin, den Lebenswissenschaften und der Materialforschung eingesetzt werden. Entwicklung und Bau neuartiger Komponenten für Beschleuniger sind zu einer übergreifenden Aufgabe geworden. In der Initiative „Accelerator Research and Development“ (ARD) bilden sechs Helmholtz-Zentren, zwei Helmholtz-Institute, elf Universitäten, zwei Max-Planck-Institute und das Max-Born-Institut einen Cluster.
Technologie auf dem Vormarsch
Die Pläne sind ambitioniert. Nach 2014 soll die Förderung der Beschleunigerinitiative verstetigt werden. „Der Bau der Teilchenbeschleuniger ist günstiger geworden“, sagt Helmholtz-Sprecherin Antonia Rötger http://helmholtz.de gegenüber pressetext. Die Helmholtzzentren DESY, GSI, KIT, das Forschungszentrum Jülich, die Zentren in Berlin und Dresden-Rossendorf haben mit ihren Teilchenbeschleunigern Durchbrüche in der Kern- und Teilchenphysik sowie der Forschung mit Photonen erreicht.
Abgesehen von der Kernphysik werden Beschleunigeranlagen zunehmend in der Wirkstoffforschung, den Bio- und Nanowissenschaften oder der Materialforschung eingesetzt. In der Anwendung können Teilchenbeschleuniger für die Herstellung zukünftiger Generationen von Computerchips genutzt werden. Seit 2009 können sogar Tumor-Patienten von der Ionentherapie an einem maßgeschneiderten Teilchenbeschleuniger profitieren.
Vernetzte Fachkompetenz als Ziel
„In den letzten Jahren sind Beschleunigertechnologien zu einer Schlüsseltechnologie geworden, die rasch vorangebracht werden muss. Daher bündeln wir die Kompetenzen und bauen die Vernetzung zwischen den deutschen Forschungseinrichtungen weiter aus“, sagt Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Accelerator Research and Development“ kann als Programm aus einem Teil des Aufwuchses finanziert werden, den die Bundesregierung den außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Pakt für Forschung und Innovation zur Verfügung stellt.
Abgesehen vom Finanziellen ensteht mit der Initiative eine Plattform, die die vielfältigen Kompetenzen deutscher Forschungseinrichtungen miteinander vernetzt und Synergien ermöglicht. Diese Plattform soll in Zukunft als Anknüpfungspunkt für internationale Kooperationen wirken. Mit der Vereinigung kann der deutsche Beitrag zur Weiterentwicklung von Beschleunigertechnologien international sichtbar gemacht werden.
Zu den Themen zählen supraleitende Beschleunigertechnologien, neuartige Teilchenquellen, Elektron-Photon-Wechselwirkung und ultrakurze Teilchenpakete sowie Konzepte für Kreisbeschleuniger und Beschleuniger mit ultrahohen Gradienten. Eine wichtige Aufgabe ist aber auch die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern, damit Deutschland trotz der hochentwickelten Technik nicht die Fachkräfte ausgehen.
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Gigantischer Teilchenbeschleuniger bei DESY (Foto: DESY 2011)