Da Roboter miteinander kommunizieren können, braucht es für sie auch ein Social Network. Mit diesem Ansatz ging soeben das US-Portal myrobots.com http://myrobots.com an den Start. Angaben seiner Koordinatoren zufolge ist es ein „Facebook für Roboter und intelligente Objekte“. Das selbstgesteckte Ziel: Roboter, ihre Entwickler und Besitzer miteinander zwecks Wissensaustausch zu vernetzen sowie das Potenzial davon zu erheben.
Twitterndes Lego
Das derzeit noch als Betaversion laufende Portal erlaubt das kostenlose Anlegen eigener Profilseiten, das Fotohochladen sowie das Status-Aktualisieren durch Roboter selbst, sofern diese die technischen Voraussetzungen besitzen. Für Roboter, die sich nicht direkt mit dem Web verlinken lassen, gibt es ein physisches Gerät namens „MyRobots Connect“. Eine Verbindung des Roboters mit dem Portal erlaubt dem Besitzer, diesen online zu überwachen, ihm Kommandos zu geben oder etwa Warnungen zu erhalten.
„Alles was man braucht, ist ein Stück webtaugliche Hardware und das Wissen, wie man es zur API-Schnittstelle der Seite verbindet – und schon kann der selbstgebastelte Lego-Roboter damit beginnen, der Welt mitzuteilen, wie oft er heute aufgeladen wurde“, witzelt Gizmodo-Blogger Gary Cutlac.
AppStore für Roboter
Dass die Vernetzung durchaus ernsthafte Anwendungen ermöglicht, beweist das europäische Projekt RoboEarth http://roboearth.org , an dem sich sechs Forschungsinstitute beteiligen. „Bei der Datenbank, die Roboter Wissen abrufen und einspeisen lässt, geht es vor allem um Wissensaustausch und Lernprozesse“, erklärt Robotik-Experte Reinhard Lafrenz von der TU München http://www6.in.tum.de . Gefördert wird so die Selbstständigkeit von Robotern in vielen Aufgaben und Umgebungen, die sonst jedes Mal eine eigene Programmierung benötigen würden.
Der Münchner Informatiker zieht Vergleiche mit dem AppStore, da auch bei RoboEarth frühere Anwendungen anderer Roboter zur Verfügung gestellt werden. „RoboEarth erlaubt es Robotern, unter den verfügbaren Aktionsrezepten der Plattform selbst das für die aktuelle Situation geeignete zu finden, diese Programmierung herunterzuladen und im Zweifelsfall beim Menschen rückzufragen, ob die Umsetzung erfolgen soll.“
Butler brauchen Know-How
Ausgenutzt wird dies für komplexe Aufgaben wie etwa im Krankenzimmer, wo ein Roboter Elemente wie Bett, Anschlüsse oder Beistelltisch in verschiedenen Positionen erkennen muss. „Geht es darum, dem Patienten ein Getränk zu bringen, so muss ein Roboter nicht nur Sprache, Gestik und Mimik richtig deuten, sondern auch erkennen, ob ein Becher in Greifweite ist und ob der Inhalt reicht. Das erfordert komplexe 3D-Werterkennung und autonome Planung“, berichtet Lafrenz.
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Roboter: Vernetzung macht auch Maschinen klüger (Foto: Flickr/Seline)