Die Autoren zweier kontroverser Vogelgrippe-Studien sollen Berichten zufolge eingewilligt haben, entscheidende Details zu überarbeiten. Grund dafür war eine Empfehlung des National Science Advisory Board for Biosecurity (NSABB) http://oba.od.nih.gov . Die Berater der US-Regierung befürchten, dass diese Informationen von Terroristen eingesetzt werden könnten. Die Studien von Erasmus MC http://erasmusmc.nl und der University of Wisconsin http://wisc.edu zeigen, wie eine Variante der Vogelgrippe einfach zwischen Frettchen übertragen wird.
Science und Nature unter Druck
Die Herausgeber der Fachmagazine Science http://sciencemag.org und Nature http://nature.com betonen, dass sie mit diesen Überarbeitungen so lange nicht einverstanden sein werden, bis sichergestellt ist, dass die Daten für Forscher zugänglich sind, schreibt die BBC. Ein Sprecher der amerikanischen Gesundheitsbehörde hat unterdessen erklärt, dass ein derartiges System gerade vorbereitet wird.
Science berichtet, dass zumindest ein Teil der Wissenschaftler ihre Arbeit aufgrund der Empfehlung bereits umgeschrieben hat. Der bekannte niederländische Virologe Albert Osterhaus erklärte gegenüber dem Blatt, dass sein Team mit dieser Empfehlung absolut nicht einverstanden ist. Er glaubt daran, dass diese Informationen allgemein zugänglich sein sollten. Der Kniefall vor dem NSABB sei jedoch eine Bedingung für die Veröffentlichung in Science. Auch das zweite Wissenschaftlerteam hat Nature widerwillig einen überarbeiteten Text zur Verfügung gestellt.
Leichte Übertragung bei Frettchen
Für die aktuellen Studien wurde das Vogelgrippe-Virus dahingehend verändert, dass es bei Frettchen leicht übertragen wird. Diese Mutationen bedeuten, dass die Vogelgrippe laut NSABB auch beim Menschen ansteckender sein kann. Diese im Labor geschaffene Version des Virus bedeute eine extrem gefährliche Bedrohung der weltweiten Gesundheit. Die endgültigen Manuskripte sollen so überarbeitet werden, dass diese Experimente nicht von Menschen mit bösen Absichten wiederholt werden können.
Das NSABB hat bisher noch keine derartige Empfehlung abgegeben. Das Panel wurde 2001 in Zusammenhang mit den Anthrax-Anschlägen ins Leben gerufen. Anthony Fauci von den US National Institutes of Health betont, dass derzeit ein System ausgearbeitet wird, das all jenen, die über die erforderlichen Berechtigungen verfügen, den vollen Zugang zu diesen Forschungsergebnissen ermöglicht.
Eine Berechtigung sollen allerdings nur jene Personen erhalten, die direkt an Programmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit beteiligt sind. Fauci räumt allerdings ein, dass das NSABB nur wenig unternehmen kann, wenn sich die Herausgeber von Science und Nature für einen anderen Weg entscheiden sollten. Das NSABB setzt sich aus Wissenschaftlern und Gesundheitsexperten zusammen. 23 Mitglieder gehören nicht der Regierung an. 18 sind Regierungsmitarbeiter.
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