Moskito: Impfprogramme senken Mortalität (Foto: FlickrCC/Yassr)

Malaria: Globale Sterberate sinkt deutlich – Resistenzen und Finanzierung bleiben problematisch

Die durch Malaria hervorgerufenen Todesfälle gehen seit 2004 ständig zurück. Noch vor wenigen Jahren galt, dass alle 30 Sekunden ein Kind an dieser Krankheit stirbt. 2009 waren diese Schätzungen auf 45 Sekunden zurückgegangen. Laut Richard Cibulskis, dem Hauptautor des World Malaria Report dürfte dieser Wert heute eher bei 60 Sekunden liegen.Moskito: Impfprogramme senken Mortalität (Foto: FlickrCC/Yassr)

Datenerhebung schwierig

 

Für diese Entwicklung sind unter anderem statistische Faktoren verantwortlich. Teilweise ist der Rückgang auf die Revision der weltweiten Kindersterblichkeit nach unten zurückzuführen. Neue Daten haben in den vergangenen Jahren ebenfalls zu Veränderungen bei den Schätzungen der Todesfälle geführt. Die Einschätzung der Gefahr ist nicht einfach. Viele afrikanische Länder verfügen über keine genauen Überwachungssysteme.

Die Todesursache wird nicht immer gut dokumentiert. Daher kommen Erhebungen zum Einsatz oder auch die Berichte der Eltern über die Symptome. Trotz der Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Daten gibt es einen deutlichen Rückgang bei den Sterbezahlen. Schätzungen gehen davon aus, dass 2010 rund 655.000 Menschen an Malaria gestorben sind. 2004 waren es noch rund 800.000.

„Als ich angefangen habe, kämpften wir in Afrika noch auf verlorenem Posten. Das hat sich geändert und das Risiko an Malaria zu sterben hat sich innerhalb eines Jahrzehnts um ein Drittel verringert“, sagt Cibulskis. Insgesamt wurden 2010 etwa 145 Mio. mit Insektiziden behandelte Moskitonetze in den Ländern südlich der Sahara verteilt. Das war ein deutlicher Anstieg gegenüber 2009. Die Behandlung der Wände mit Insektiziden hat sich ebenfalls als sehr wirksam erwiesen.

Nur 1,5 Mrd. Euro in der Kasse

Nach einer Infektion ist es entscheidend, dass die Behandlung rasch erfolgt. Heute werden immer mehr schnellere Testmethoden eingesetzt. Der Einsatz von Kombinationstherapien auf Basis von Artemisin hat die Behandlung dieser Krankheit in den vergangenen zehn Jahren ebenfalls grundlegend verändert. Ein Problem bleiben jedoch Meldungen über die Zunahme von Resistenzen gegen Medikamente.

Erste Fälle wurden 2009 von der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha gemeldet. Jetzt besteht dieser Verdacht auch in Burma und Vietnam. Die Wahrscheinlichkeit einer Resistenz kann durch die Kombination deutlich gesenkt werden. 25 afrikanische Länder erlauben trotzdem den Verkauf von Einzelpräparaten.

Ein weiteres Problem ist die Finanzierung des Kampfes gegen Malaria. In diesem Jahr soll bei zwei Mrd. Dollar ein Höchsttand erreicht werden. Es wird jedoch bis 2015 ein Rückgang auf 1,5 Mrd. Dollar erwartet. Malaria bleibt allen Fortschritten zum Trotz eine große Gefahr. Neun von zehn Betroffenen sterben in Afrika. Beim Großteil handelt es sich um Kinder unter fünf Jahren.

WHO World Malaria Report: http://who.int/malaria/world_malaria_report_2010/en/index.html

Aussender: pressetext.redaktion, Ansprechpartner: Michaela Monschein
E-Mail: monschein@pressetext.com Tel.: +43-1-81140-300
Website: www.pressetext.com
Moskito: Impfprogramme senken Mortalität (Foto: FlickrCC/Yassr)