Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug setzt auf zielgerichtete Verbesserung der Bildungsqualität

KIEL. „Die Landesregierung setzt auf die Verbesserung der Bildungsqualität durch zielgerichtetes Handeln“, sagte heute (15. Dezember) Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug im Kieler Landtag. Er begrüße die im Koalitionsausschuss erreichte Schwerpunktsetzung, nach der Haushaltsspielräume gezielt dazu genutzt werden sollen, im Bildungsbereich nachzusteuern. „Jeder weiß, dass die Herausforderungen wachsen. Wir müssen dafür sorgen, dass der Bildungserfolg junger Menschen durch gute Förderung gesichert wird“, sagte Klug.

„Die Schuldenpolitik früherer Jahrzehnte – die Erblast von Vorgängerregierungen – nötigen uns Einsparungen leider auch im Bildungsbereich auf“, betonte der Minister und sagte, ohne diese Hypothek wären das Land heute in einer komfortableren Situation. „Wenn diejenigen, die das Land Jahre lang in Schulden hineingetrieben haben, heute die Konsolidierungspolitik der Landesregierung beklagen, handeln sie wie der Brandstifter, der anschließend die Feuerwehr für ihren Einsatz kritisiert.“

Klug sagte, zu den wachsende Herausforderungen in der Bildungspolitik gehöre die Tatsache, dass der Anteil der Kinder aus Einwandererfamilien erheblich zunehme. Der Bildungserfolg dieser Kinder und ihre individuellen Lebenschancen müssten durch gezielte und gute Förderung sichergestellt werden. „Wenn uns dies nicht gelingt, kann Deutschland nach Ansicht von Experten die in Bildungsstudien belegten Fortschritte schnell wieder einbüßen.“ An dieser Stelle brächten zusätzliche Bildungsinvestitionen die größte Wirkung.

Klug verwies auch auf die Kultusministerkonferenz (KMK), die die Wirksamkeitsüberprüfung der Sprachförderkonzepte in allen Bundesländern beschlossen habe. Noch 2012 wolle die KMK Empfehlungen zur Weiterentwicklung dieser Programme geben. „Es geht darum, zielgerichtet neue Akzente für eine bessere Bildung zu setzen und alle verfügbaren Mittel zu mobilisieren, um größtmögliche Wirkung zu erzielen“, sagte Klug. „Genau in diesem Sinne ist die Verabredung von FDP und CDU im Koalitionsausschuss zu verstehen: Zielgerichtet handeln.“

Ralf Stegner (SPD) verspreche, jede Gemeinschaftsschule könne eine gymnasiale Oberstufe bekommen, sage aber nichts dazu, ob genügend Schülerinnen und Schüler sie auch besuchten wollten. Und Stegner beschäftige sich schon gar nicht damit, dass eine solche Oberstufe mindestens zehn Gymnasiallehrer-Stellen erfordere. „Will er die zusätzlich bereitstellen, oder will er sie den Gymnasien wegnehmen“, fragte der Bildungsminister. Ein anderes Beispiel für wohlfeile Versprechen sei, dass SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig erkläre, er wolle die Regionalschulen wieder abschaffen. „Dass seine eigene Fraktion noch vor vier Jahren ein Faltblatt mit dem Titel ´Regionalschule – Bessere Chancen für alle´ herausgegeben hat, hat ihm wohl noch niemand gesagt“, betonte Klug.

Man könne vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zwar über die Schulreform der großen Koalition, die ein altes System mit drei weiterführenden Schularten durch ein neues mit drei weiterführenden Schularten ersetzt habe, manches Kritische sagen. Vor allem aber ergebe sich mit Blick auf Albigs Pläne und mit Blick auf die von einer sozialdemokratischen Bildungsministerin gestalteten Schullandschaft „eine kleine Schwierigkeit“: Viele Regionalschulen seien schlicht zu kein, als dass man aus ihnen eine Gemeinschaftsschule machen könnte. „Ein großes Schulsterben im ländlichen Raum wäre die Folge dieser Politik“, sagte Bildungsminister Klug.

Thomas Schunck | Ministerium für Bildung und Kultur | Kiel