Sachs bleiben EM-Vierte mit Podiumschance

LAS PALMAS. Die Zarnekauer Brüder Helge und Christian Sach segeln in Las Palmas auf Gran Canaria weiterhin eine bärenstarke Formula 18-Europameisterschaft. Nach einer Flautenpause am Vortag kamen die Ostholsteiner am Sonnabend (10. Dezember) auf die Einzelränge elf, zehn sowie vier und behaupteten den vierten Gesamtrang. Am Finaltag ist sogar noch eine Medaille drin, denn die Franzosen Francois Morvan und Maithien Vandame haben mit 43 nur zwei Punkte Vorsprung. An der Spitze liegen Javier Padrón/Miguel Pérez (32) vom Gastgeber Real Club Náutico de Gran Canaria (RCNGC) ebenfalls zwei Zähler vor den Ex-Weltmeistern Olivier Backes/Arnaud Jarlegan aus Frankreich.

Leichter Nordostwind und ein extrem unangenehmer Wellengang machten den Wettkampftag für 84 Teams aus 13 Nationen zu einer harten Herausforderung. Bei bedecktem Himmel drängelten sich die Katamarane nach einer kurzen Startverschiebung stets fast alle am bevorteilten Startschiff, weil die Linie einseitig lag. Umso erstaunlicher war die Gelassenheit der Wettfahrtleitung, trotz einer hohen Zahl verdächtiger Frühstarter alle drei Rennen des Tages unter ähnlichen Bedingungen ohne einen Gesamtrückruf laufen zu lassen. „Davon haben wir sicher nicht profitiert“, meinte Helge Sach, „denn wir sind immer zurückhaltend gestartet.“

Beim Tagesauftakt legte das Duo vom Lübecker Yacht-Club sogar nur in der zweiten Reihe los – Platz 35 an der ersten Luvtonne war die Quittung. „Doch dann sind wir nur so durchs Feld gemäht und haben immer wieder welche überholt“, berichtete Christian Sach. Ihr cleverster Schachzug folgte im Schlussrennen, als sie sich aus den Knäuel der anderen Boote heraushielten, die Startlinie entlang segelten und bei guter Geschwindigkeit mit freiem Wind von Beginn an vorne dabei waren und blieben. „Wir könnten am Sonntag sogar angreifen, denn uns belastet ja noch keine Disqualifikation“, erklärt Helge Sach, „den größeren Druck haben andere.“ Eng ist es zwar auch zu Platz fünf, auf dem die Franzosen Gurvan Bontemps und Benjamin Amiot nur einen Punkt Rückstand haben. Hinter den Top Fünf klafft allerdings schon eine Lücke von 20 Punkten auf Mitch Booth und Janne Riihela unter finnischer Flagge. Nach ihrem Weltmeistertitel 2006 könnte es somit einer der besten Titelkämpfe für die Sach-Brüder werden.

Zweitbeste Deutsche auf Rang 18 blieben Andreas John und Sven Lindstädt aus Hamburg und Norderstedt mit den Einzelplätzen 14., 16. und 24. „Diese Bedingungen sind ganz schwierig zu segeln“, sagte John, „das ist echt zermürbend.“ Der Start der achten Wettfahrt ist für Sonntagvormittag (11. Dezember) um 11 Uhr Ortszeit (12 Uhr deutscher Zeit) angesetzt. Die letzte Startmöglichkeit ist um 15 Uhr, was bei gutem Wind durchaus drei Rennen ermöglicht. Sollten insgesamt zehn Wettfahrten zustande kommen, darf das zweitschlechteste Ergebnis aus der Wertungsliste gestrichen werden, und (fast) alles wäre noch offen und möglich.

Andreas Kling - Journalist + PR Consultant