Im vergangenen Jahr hat die Videospielindustrie weltweit 56 Mrd. Dollar umgesetzt. Das ist mehr als doppelt so viel wie die Musikindustrie erwirtschaftet hat. Experten prognostizieren in den kommenden Jahren weiterhin starkes Wachstum für die Branche, wie der Economist berichtet. Videospiele sind durch die Verbreiterung der Zielgruppe endgültig zum Massenphänomen geworden. „Das hat auch mit dem Generationenwechsel zu tun. Heute wachsen Kinder mit Videospielen auf. Das führt zu einer Verbreiterung der Zielgruppe“, sagt Videospiel-Experte Hans Solar gegenüber pressetext.
Ungültiges Klischee
Das Bild des Videospielers hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt. Zu Anfang hat die Industrie sich hauptsächlich auf Kinder und Jugendliche konzentriert. Mit Einführung der Playstation Mitte der 90er-Jahre begannen auch vorwiegend männliche Erwachsene zu spielen. Eine wahre Revolution passierte aber erst in jüngerer Vergangenheit. „Durch Titel wie Singstar haben auch Erwachsene angefangen zu spielen. Durch neue Eingabekonzepte und Anwendungen mit Fitness- und Sportkomponenten wurden die Konsolen-Games massentauglich gemacht. Auch die zunehmende Verbreitung von PCs und Smartphones hat Videospielen zu mehr Popularität verholfen“, so Solar.
Mittlerweile sind schon 42 Prozent der Spieler in den USA weiblich. Das Durchschnittsalter der Zocker beträgt in den Staaten mittlerweile stolze 37 Jahre. Das liegt einerseits daran, dass die Gamer der ersten Stunde mittlerweile nicht mehr die Jüngsten sind und andrerseits an der zunehmenden Technikaffinität der Pensionisten. Einer von drei Über-50-Jährigen in den USA spielt Videospiele. „Es gibt für jeden das richtige Spiel, es muss nur gefunden werden“, erklärt Solar.
Goldige Zeiten
Mittlerweile nähern sich die Umsätze, die mit Computerspielen gemacht werden, sogar der Filmindustrie an. Bis 2015 erwartet die Videospielbranche Geschäfte in der Größenordnung von 82 Mrd. Dollar pro Jahr. Den Rekord für den erfolgreichsten Start eines Unterhaltungsprodukts hält schon seit längerem ein Computerspiel. Seit November 2011 ist Call of Duty: Modern Warfare 3 der Rekordhalter in dieser Kategorie. In den ersten fünf Tagen setzte das Spiel 750 Mio. Dollar um. „Das Modell der Spiele mit großem Budget wird es auch in Zukunft geben. Allerdings ist das Wachstumspotenzial nicht so groß wie bei Browser- und Handyspielen“, sagt Solar.
Der größte Markt für Videospiele ist nach wie vor die USA. Allerdings holt China, das mittlerweile Platz zwei belegt, mit Riesenschritten auf. Die 14,1 Mrd. Dollar, die jährlich in den USA umgesetzt werden, fließen zum Großteil ins Konsolengeschäft. Deutschland dagegen ist eines der wenigen Länder, in denen PC-Spiele dominieren. Der größte Wachstumsmarkt ist allerdings das Geschäft mit den Handygames. „Online-Spiele werden durch ihren hohen Verbreitungsgrad auch für die Werbewirtschaft interessant. Auch mit Gratis-Spielen wird so immer mehr Geld verdient“, prophezeit Solar.
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