Der Schienenverkehr hat für das vergangene Jahrzehnt eine beeindruckende Klimabilanz vorzuweisen: In der Dekade von 2000 bis 2010 sind die CO2-Emissionen pro Bahnreisendem und Kilometer um 25 Prozent gesunken. Auch der Schienengüterverkehr schaffte im selben Zeitraum eine Minderung von 25 Prozent. Das geht aus den neuesten Zahlen der Datenbank „Umwelt & Verkehr“ hervor, die das Heidelberger IFEU-Institut auf Basis amtlicher Daten des Umweltbundesamtes (UBA) regelmäßig im Auftrag der Allianz pro Schiene, des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) aktualisiert. „Während auf dem UN-Klimagipfel in Durban dramatische Appelle und die Suche nach Wegen aus der Klimakatastrophe vorherrschen, hat der Schienenverkehr eine echte Erfolgsgeschichte vorzuweisen“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Freitag in Berlin. „Mit einer CO2 Minderung von 25 Prozent im Personen- und im Güterverkehr ist die Schiene besser geworden. Aber nicht nur das: Sie ist auch schneller besser geworden als alle anderen Verkehrsträger“, sagte Flege mit Verweis auf die Datenbank. Für die Politik „sind das noch mehr gute Gründe, um energisch in die umweltfreundliche Schiene zu investieren“.
„Die Fortschritte der Schiene beim Klimaschutz sind beachtlich“, sagte VDB-Hauptgeschäftsführer Ronald Pörner: „Jedes Jahr verringert sich das klimaschädliche CO2 pro Bahnreisendem und Kilometer um rund 2,5 Prozent.“ Dass sich der Schienenverkehr für das Jahr 2050 die Vision gegeben habe, ganz CO2-frei unterwegs zu sein, sei ein machbares Ziel. „Der entscheidende Hebel liegt künftig in der Steigerung des regenerativ erzeugten Bahnstromanteils, der weiteren Elektrifizierung von Strecken und dem verstärkten Einsatz moderner Fahrzeug- und Antriebskonzepte“, sagte Pörner. Denn die positive Umweltbilanz des Schienenverkehrs im vergangenen Jahrzehnt ist laut VDB unter anderem auf innovative Technologien und neue Fahrzeuge zurückzuführen.
VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff betonte, dass die Güterbahnen ihren CO2-Vorsprung vor dem Lkw im Vergleich zum Vorjahr weiter ausbauen konnten: „Im Verkehrsträgervergleich ist die Schiene in Sachen Klimaschutz um den Faktor fünf besser als der Lkw.“ Auch im Vergleich zum Pkw habe der Vorsprung zugenommen. „Im Personenverkehr liegt die Bahn um den Faktor 2,5 vor dem Pkw“, sagte Wolff. „Die Ergebnisse der Umweltdatenbank zeigen, dass das weit verbreitete Vorurteil, nach dem Lastwagen und Pkw bei der Klimabilanz aufholen, falsch ist“, sagte Wolff.
Die Datenbank „Umwelt & Verkehr“ der drei Verbände der Eisenbahnbranche ist eine benutzerfreundliche Aufbereitung der sogenannten TREMOD-Daten, die das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU-Institut) regelmäßig für das Umweltbundesamt in Dessau erhebt. Die Datenbank Umwelt & Verkehr von Allianz pro Schiene, VDB und VDV gibt umfassend und schnell Auskunft über die spezifischen Emissions- und Verbrauchswerte der Verkehrsträger Straße, Schiene, Wasser und Luft. Sie enthält 8.800 Datensätze für den Güterverkehr und Personenverkehr in Deutschland, die einen Zeitraum von 1995 bis 2010 abdecken.
Eine grafische Übersicht des aktuellen Umweltvergleichs der Verkehrsträger sowie eine Übersicht über die Entwicklung der Umweltperformance zwischen 2000 und 2010 finden Sie zum Download auf http://www.allianz-pro-schiene.de/
Allianz pro Schiene e.V.