Minister Schmalfuß besucht Kinderschutzbund Ostholstein

EUTIN. Integrationsminister Emil Schmalfuß hat sich heute (2. Dezember) beim Kinderschutzbund Ostholstein in Eutin über dessen Betreuungskonzept für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge informiert. Seit März 2010 gibt es dieses Angebot, das auch für den Integrationspreis 2011 nominiert war und dort als eines der fünf Besten in der Kategorie „Hauptamtliche Projekte“ ausgezeichnet wurde. „Diese Hilfe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ist immens wichtig. Nach oft traumatischen Erlebnissen bietet ihnen der Kinderschutzbund Ostholstein einen Rahmen, in dem sie Sicherheit und Unterstützung finden. Und die Erfolge bei erfolgreich abgelegten Sprachprüfungen, absolvierten Praktika oder der Integration ganz allgemein sprechen für sich“, sagte der Minister. Das Betreuungskonzept des Kinderschutzbunds Ostholstein für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sieht vor, dass bis zu 30 Jugendliche ab 14 Jahren in fünf angemieteten Wohnungen im Kreis Ostholstein untergebracht und von 12 hauptamtlich beschäftigten Personen betreut werden. Die Wohnungen sind organisatorisch als Außenstellen an das therapeutische Kinder- und Jugendhaus Zarnekau angegliedert. In jeder Wohnung arbeiten jeweils eine Hauswirtschaftskraft und ein Pädagoge. Für alle fünf angemieteten Wohnungen steht ein Dolmetscher zur Verfügung. Zusätzlich wird eine Nachhilfekraft für die Vorbereitung auf den (B1-) Sprachtest beschäftigt. Die Wohnungen befinden sich in Eutin (drei), in Malente (eine), in Neustadt und in Zarnekau (jeweils eine).

Das Betreuungskonzept verfolgt im Wesentlichen das Ziel, den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ein schnelles Erlernen der deutschen Sprache zu ermöglichen, sie in das Gemeinwesen zu integrieren und sie auf eine eigenständige Lebensführung vorzubereiten. Das Gesamtkonzept ist Grundlage der Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Kreis Ostholstein, der zum Beispiel auch die Sprachkurse finanziert.

Die Erfolge dieser individuell und integrativ ausgerichteten Betreuung zeigen sich in erfolgreich bestandenen Sprachprüfungen, in der Einbindung in die örtlichen Regelschulen, bei absolvierten Praktika in Betrieben, durch die Mitgliedschaft in Sportvereinen und bei den Kontakten zu deutschen Jugendlichen. Hinzu kommt, dass das Projekt einen Beitrag zur Kontaktaufnahme und Austausch unterschiedlicher Kulturen leistet und auf diese Weise ein besseres gegenseitiges Verstehen fördert.

Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge stammen überwiegend aus Afghanistan, eine Minderheit stammt aus Somalia und Indien (Stand Ende September 2011).

Oliver Breuer | Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Integration |Kiel