Mitglieder der Feuerwehr verletzen sich im Training weit eher als bei Einsätzen. Das berichten Forscher um Gerald Poplin von der University of Arizona http://arizona.edu in der Zeitschrift „Injury Prevention“. Nur jede zehnte Verletzung geschieht bei der Brandbekämpfung, wenngleich hier eher ernsthafte Verletzungen zustande kommen. Das zeigt die Datenanalyse von 650 Bediensteten in 21 Feuerwehrstationen der Stadt Tucson, Arizona zwischen 2004 und 2009. Der gefährlichste Moment ist für Feuerwehrleute das Sporttraining, das außer der Konditionssteigerung eigentlich vor Unfällen im Einsatz schützen sollte: Jede dritte Verletzung passiert hier, gefolgt vom Patiententransport (17 Prozent) und Einsatzsimulationen. Insgesamt zeigten die untersuchten Feuerwehrleute ein sehr hohes Verletzungsrisiko von jährlich 17,7 Prozent, wobei vor allem die Gruppe der 30- bis 40-Jährigen betroffen ist. Die häufigsten Verletzungsarten sind Verstauchungen und Zerrungen.
Gefährliche Übungen
Die US-Zahlen finden sich durchaus auch in den deutschen Statistiken wieder. „Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland verursachten 5.332 Unfälle im Jahr 2008 eine Berufsunfähigkeit von mehr als drei Tagen. Der Hauptanteil davon mit 1.732 Unfällen geschah bei Übungsdiensten, wo etwa der Umgang mit der Leiter, der Atemschutz oder das Schlauchverlegen trainiert werden“, berichtet Silvia Darmstädter, Pressesprecherin des deutschen Feuerwehr-Verbandes http://dfv.org , im pressetext-Interview.
Verletzungen bei Bränden liegen in der Statistik dieser meldepflichtigen Unfälle an zweiter Stelle mit 1.338 Vorfällen, gefolgt von 936 Verletzungen im Sport und 511 bei technischer Hilfeleistung wie etwa Verkehrsunfällen. Die meisten Verletzungen – insgesamt 8.920 – führen nur zu kürzerer Abwesenheit im Beruf, wobei die schwersten Zwischenfälle freilich doch im Einsatz geschehen: Zehn Unfälle in der Arbeit mit Todesfolge gab es 2008, zwei freiwillige Feuerwehrleute starben bei Unfällen auf dem Weg zur Station im Privatwagen.
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Feuerwehr: Trainieren gefährlicher als Löschen (Foto: pixelio.de/Friesie)