Umweltministerin gibt Startsignal für zweite Stufe der Umgebungslärmrichtlinie in Schleswig-Holstein

BAD OLDESLOE. Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hat heute (25. November) das Startsignal für die zweite Stufe zur Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtlinie gegeben. Sie sagte: „Gerade in Schleswig-Holstein mit seiner Brückenfunktion zwischen Zentraleuropa und Skandinavien muss auch im Hinblick auf die erwartete Zunahme der Verkehrsströme die Frage gestellt werden, ob die mit Verkehrslärm verbundenen Belastungen vertretbar sind. Es geht darum, die Lebensqualität der Menschen zu erhalten oder zu verbessern.“

Nach der 2007/2008 erfolgreich umgesetzten ersten Stufe hat sich der Umfang der zu betrachtenden Verkehrswege für die jetzt anstehende nächste Stufe in etwa verdoppelt. Entsprechend steigt die Zahl der Gemeinden in Schleswig-Holstein, die bis Juni 2012 Lärmkarten auszuarbeiten bzw. zu überprüfen haben, von 226 auf ca. 400.

„Eine lohnenswerte, aber nicht leichte Aufgabe“, so Ministerin Rumpf. Daher sollen Kommunen ähnlich wie in der ersten Stufe Unterstützung vom Land erhalten. Neben zentralen administrativen Hilfestellungen führt das Land in einem ersten Schritt die Überprüfung der bisherigen Kartierung und die Neukartierung landesweit für kleinere Kommunen durch und entlastet sie damit fachlich und finanziell. Nur Städte über 20.000 Einwohner kartieren eigenständig.

Insgesamt unterstützt das Land Städte und Gemeinden in diesem und in den nächsten beiden Jahren mit insgesamt etwa einer halben Million Euro. Koordiniert werden die Maßnahmen durch eine Projektgruppe beim Land, in der auch Vertreter der kommunalen Spitzenverbände aus Städten und Gemeinden sowie der beteiligten Behörden mitarbeiten und die entsprechenden Belange einbringen.

Nach dem Vorliegen der Kartierungsergebnisse in der ersten Jahreshälfte 2012 soll die Aktionsplanung unter Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt werden. Auch hierfür hat das Land Instrumente bereitgestellt, unter anderem eine Internetseite mit den Hintergrundinformationen und den dann vorliegenden Kartierungsergebnissen der zweiten Stufe unter: www.laerm.schleswig-holstein.de

Umgebungslärm wird von den Menschen in Deutschland als eines der wichtigsten Umweltprobleme angesehen. Nach einer repräsentativen Umfrage des Umweltbundesamtes fühlen sich etwa 60 Prozent der Deutschen stark oder wesentlich durch Verkehrslärm belästigt. Mit der Umgebungslärmrichtlinie hat die EU ein Konzept zur Bekämpfung des Umgebungslärms vorgelegt. Wesentliche Ziele sind die Ermittlung der Belastung durch strategische Lärmkarten, deren Bewertung und darauf aufbauend die Erstellung von Lärmaktionsplänen mit konkreten Maßnahmen zur Lärmreduzierung durch die Gemeinden.

C. Seyfert, C. Conrad | Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Kiel