Edward Linacre, Student der Swindon University of Technology http://swinburne.edu.au in Melbourne hat den diesjährigen James-Dyson-Award http://jamesdysonaward.org gewonnen. Seine Erfindung, Airdrop, holt auf einfachem Wege Wasser aus der Luft und bewässert damit Felder. Als Inspiration diente eine Dürre, das technische Vorbild stelle eine in der namibischen Wüste beheimatete Schwarzkäferart. Low-Tec als Waffe gegen Dürre
Airdrop ist als technisch unaufwändige Lösung zur ständigen Bewässerung von Pflanzen und dem Überstehen potenziell verheerender Dürreperioden gedacht. Eine Gefahr, die man in Australien durchaus ernst nimmt. Das Murray-Darling-Gebiet erlebt seit zwölf Jahren eine Hitzewelle, die nicht nur zu Rekordverlusten in der Landwirtschaft, sondern auch zu irreversiblen Schäden am Ökosystem, einer dramatischen Abnahme des Wildlebens und schweren Buschbränden geführt hat.
Das von Linacre entwickelte Bewässerungs-System muss lediglich eingegraben werden. Alles andere erledigt die intelligente Kombination aus Biomimikry und Solarkraft im Alleingang.
Windwasser und Solarstrom
Über eine Öffnung nimmt Airdrop über dem Boden Luft auf, die nach unten in ein stark gewundenes Rohr geführt wird. Dieses liegt bereits unterirdisch und wird vom Boden gekühlt. Der dauerhafte Kontakt mit seiner kalten Oberfläche lässt das in der Luft enthaltene Wasser kondensieren.
Zur Vergrößerung des Effektes ist das Rohr mit Schleifen aus Kupferwolle gefüllt. Diese verlangsamen den Durchfluss der Luft und vergrössern die Oberfläche, mit der die Luft in Berührung kommt. Sollte die Windgeschwindigkeit nicht ausreichen, so startet automatisch eine kleine Turbine, die über das Solarpanel von Airdrop mit Strom gespeist wird.
Das gewonnene Nass wird in einem Auffangbehälter gespeichert und über Niedrigdruck mit einem semipermeablen Schlauch nach oben, knapp unter die Erdoberfläche geleitet, wo es tropfenweise freigegeben wird. Der Pumpvorgang arbeitet sehr energiearm und kann daher auch über Sonnenenergie in Gang gehalten werden.
Kondensation nach Käferart
Die Idee für das Rohrkonzept stammt vom Nebeltrinker-Käfer, einem Insekt, das üblicherweise in der namibischen Wüste beheimatet ist. Dieser versorgt sich über vom Atlantik heraufziehende Nebelschwaden mit Flüssigkeit. Dazu erklimmt er die Spitzen von Dünen und erhebt einen Rücken in die Höhe. Dieser ist mit Noppen durchsetzt, die die Oberfläche vergrößern und zur Wasserkondensation beitragen.
Über Rillen läuft das Lebenselixier schließlich direkt in seinen Mund. Das Insekt nutzt die isolierende Funktion des Sandes, um eingegraben die Hitze der Mittagszeit und die Kälte der Nacht zu überdauern.
10.000 Dollar Preisgeld
Linacre gelang es, seine Idee erfolgreich in einen Prototypen umzusetzen. Der Gewinn des Dyson-Preises bringt ihm nun 10.000 Dollar (circa 7.362 Euro) ein.
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