Die Software-Steuerung durch Gesten wird in naher Zukunft auch abseits der Videokonsolen zur Normalität werden. Analysten schätzen, dass sich der derzeit 200 Mio. Dollar schwere Markt für Hardware und Software zur Gestenerkennung nach dem Kinect-Prinzip bis 2015 verdreifachen wird, berichtet das Fachmagazin „Technology Review“. Ein wichtiger Schritt dazu dürfte die fernbedienungslose Interaktion zwischen Endnutzer und Fernseher werden, glauben Experten. Fernseher machen den Beginn
Den Startschuss für Gestensteuerung machte Nintendo 2006 mit seiner Wii, deren Konzept 2010 von Microsoft mit Kinect noch weiterentwickelt wurde. Gesten in der Luft ersetzten dabei Maus, Joystick, Gamepads, Keyboards und schließlich auch jegliches anderes Kontrollgerät. Videospiele bildeten jedoch nur die Vorhut, glaubt PrimeSense-Gründer Avaid Maizels http://www.primesense.com . „GoogleTV und ähnliche frühe Versuche, Computer und Fernseher zu verbinden, scheiterten daran, dass sie komplizierte Controller-Geräte wie etwa Keyboards benötigten.“
Nach mehreren Experimenten mit Kinect (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110113019 ) verkündete PrimeSense dieses Jahr die Partnerschaft mit Asus für die Bewegungssteuerung „WAVI Xtion“. Mit diesem spricht der User einen Computer in Kinect-Manier an, der in Folge Multimedia-Inhalte auf den Fernsehbildschirm bringt. „Die nächste Generation der Hardware sind digitale Anwendungen für den Non-Gaming-Bereich“, so Maizel.
Plakatwerbung bis Smartphones
Ähnliche Töne stammen vom Bewegungssensor-Zulieferer Hillcrest Labs. Dessen CEO Daniel Simpkins erkennt bei LG die meisten Anstrengungen für Gestensteuerung im Wohnzimmer. Das System „Magic-Motion“, das die neuesten LG-Fernseher schon unterstützt, bietet ein Übergangsgerät zwischen Knöpfen und Gesten, wobei der Endanwender die Menüführung am Bildschirm durch die Bewegung der Fernbedienung im Wii-Stil bedient. Eine intuitive Lösung, die das Gerät wissen lässt, auf wen aus der Reihe mehrerer Zuseher es hören soll, fehlt noch: LG gibt demjenigen das Kommando, der an den Knöpfen sitzt.
Das Potenzial reicht aber weit über die Home-TV-Bedienung hinaus, wie bereits heute mehrere Beispiele zeigen. Disney und andere Unternehmen nutzen in ihrer Plakatwerbung 3D-Kameras von SoftKinetic, dank derer Passanten Videoclips ansehen und kleine Games spielen können. Das israelische Start-up EyeSight bringt die Gestenerkennung schließlich auf Smartphones und Tablets und lässt mit Apps für Kameras an der Frontseite unerwünschte Anrufe mit einer Handbewegung ablehnen. Maizel glaubt auch an den baldigen Einzug in die Autos, speziell bei Unterhaltungsangeboten oder bei Telefonaten. Schon minimale, sogar unbewusste Körpersprache werde künftig auswertbar.
Aussender: pressetext.redaktion, Ansprechpartner: Johannes Pernsteiner
E-Mail: pernsteiner@pressetext.com Tel.: +43-1-81140-306
Website: www.pressetext.com