Anhand von Gentests konnte ein internationales Forscherteam erstmals beweisen, dass eiszeitliche Pferde auch gescheckt waren – so wie es die prähistorischen Menschen an die Felsen gezeichnet haben. „Das Ergebnis zeigt, wie die Umwelt der Menschen im Pleistozän war und wie sich die Tiere seit damals entwickelt haben“, sagt Arne Ludwig vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung http://www.izw-berlin.de gegenüber pressetext. Die genaue Beobachtung der Menschen in der Steinzeit bildete die Grundlage für deren Jagderfolg und die spätere Domestikation der Pferde und Rinder. Weiße Pferde mit dunklen Flecken
Im Rahmen ihrer Untersuchungen waren die Wissenschaftler dennoch verwundert darüber, dass die die prähistorischen Felszeichnungen tatsächlich ein Abbild der Wirklichkeit darstellen. Archäologen diskutieren schon seit langer Zeit darüber, ob die Kunstwerke der Altsteinzeit, vor allem die Höhlenmalerei, Darstellungen der natürlichen Umwelt sind.
Einige Altertumsforscher gehen davon aus, dass diese Zeichnungen symbolische oder religiöse Bedeutungen haben. Dies gilt vor allem für das weltberühmte Höhlengemälde der „Gepunkteten Pferde“ von Pech-Merle in Frankreich, welches vor schätzungsweise 25.000 Jahren geschaffen wurde. Die Darstellung zeigt deutlich weiße Pferde mit dunklen Flecken.
Weniger transzendentaler Hintergrund
Bisher glaubten viele Forscher, dass in der prähistorischen Zeit eine gefleckte Fellfarbe bei Pferden unwahrscheinlich war und interpretierten diese Tiere als symbolische Repräsentation im Sinne abstrakter Kunst. Forscher aus Deutschland, England, den USA, Spanien, Russland und Mexiko analysierten nun die Farbvariabilität von 31 prädomestizierten Pferden, deren Überreste bis zu 35.000 Jahre alt sind. Die untersuchte DNA wurde aus Knochen und Zähnen gewonnen.
Die Fundstücke stammen von 15 verschiedenen Standorten aus Sibirien, Ost- und Westeuropa und der Iberischen Halbinsel. „Unsere Ergebnisse stützen die Vorstellung, dass die Höhlenmalerei ein Abbild der natürlichen Umwelt des Menschen ist und weniger einen symbolischen oder transzendentalen Hintergrund hat, wie oft vermutet wird“, sagt Michi Hofreiter von der University of York.
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