Am heutigen Donnerstag wird weltweit erstmals der Internationale Tag der UNESCO-Biosphärenreservate begangen. Anlass dafür ist das 40jährige Bestehen des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB), unter dessen Dach sich ein Netzwerk von 580 Biosphärenreservaten in 114 Ländern entwickelt hat. Deutschland ist mit insgesamt 15 von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservaten zwischen Südostrügen und Berchtesgadener Land vertreten. Der Beschluss, einen solchen Tag ins Leben zu rufen, wurde auf der Tagung des MAB-Programms Ende Juni dieses Jahres in Dresden gefasst. Mit der Schaffung des MAB-Programms hat die UNESCO große Weitsicht bewiesen. Vor 40 Jahren startete es noch als reines Wissenschaftsprogramm, das die Untersuchung der Auswirkungen menschlicher Tätigkeit auf die Biosphäre zum Ziel hatte. Heute gilt es als innovatives Instrument für die Umsetzung der Idee einer nachhaltigen Entwicklung. Das UNESCO-Konzept der Biosphärenreservate sieht deshalb nicht nur den Schutz einmaliger Natur und Landschaft vor, sondern bietet auch hervorragende Chancen für eine ausgewogene wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Menschen im Einklang mit dem Erhalt und der nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt.
Durch konkrete Projekte und Initiativen vor Ort, etwa zur Produktvermarktung, zum nachhaltigen Tourismus sowie zur Unterstützung des Ökolandbaus, tragen Biosphärenreservate zur regionalen Wertschöpfung und damit zur Schaffung von Arbeitsplätzen gerade in strukturschwachen ländlichen Regionen bei. Zugleich dienen sie dem Schutz von „Dienstleistungen“ der Natur wie sauberes Wasser, gute Luft und fruchtbare Böden. Daneben bieten sie Raum für Freizeit und Erholung. Die Ziele reichen damit weit über den klassischen Naturschutz hinaus. Der Internationale Tag der Biosphärenreservate soll den Blick darauf lenken, welche Chancen diese Gebiete eröffnen und sie als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung stärken.
Das Bundesumweltministerium unterstützt seit Jahren die Entwicklung von Biosphärenreservaten im In- und Ausland, darunter in Afrika. Durch die Mitwirkung im Weltnetz wird ein Wissenstransfer organisiert und ein Beitrag zur Armutsbekämpfung in weniger entwickelten Staaten geleistet.
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