Impfstoff: Forscher könnten damit Leben retten (Foto: pixelio.de, seedo)

Impfstoff gegen Malaria vor dem Durchbruch – Schutz gegenüber anderen Infektionen jedoch geringer

Brentford – Ein neuer Impfstoff gegen Malaria hat bei einer klinischen Studie in Afrika sehr gute Ergebnisse erzielt. Kinder, die mit einem Prototypen geimpft wurden, waren einem nur halb so großen Malariarisiko ausgesetzt. RTS,S ist einer von zwei Impfstoffen, die derzeit weltweit getestet werden. An der aktuellen Studie, die rund ein Jahr lang gedauert hat, nahmen mehr als 15.000 Kinder unter 18 Monaten teil. Laut dem New England Journal of Medicine http://nejm.org wurden in sieben afrikanischen Ländern Tests an zwei Gruppen von Kindern durchgeführt – an Neugeborenen, die zwischen sechs und zwölf Wochen alt waren sowie an Babys zwischen fünf und 17 Monaten.Impfstoff: Forscher könnten damit Leben retten (Foto: pixelio.de, seedo) Weltweiter Impfstoff als Ziel

Im Vergleich zur Kontrollgruppe erkrankten nach einem Jahr in der älteren Gruppe nur halb so viele der Kinder, die gegen Malaria geimpft worden waren. Diese Kinder erhielten Impfungen gegen andere Krankheiten. Laut Andrew Witty, dem Vorstandsvorsitzenden von GSK, http://gsk.com steht das britische Pharmaunternehmen damit kurz vor dem weltweit ersten wirksamen Impfstoff gegen Malaria. Das Unternehmen hat den Impfstoff in Zusammenarbeit mit der PATH Malaria Vaccine Initiative http://malariavaccine.org entwickelt.

Dutzende Wissenschaftler aus Afrika, Amerika und Europa arbeiteten gemeinsam an diesem Projekt. Sie beurteilen die Ergebnisse bei Kindern zwischen fünf und 17 Monaten sehr positiv. Die Ergebnisse der Impfungen bei den kleineren Kindern werden derzeit noch ausgewertet. Gesundheitsexperten argumentieren laut BBC, dass dieser Impfstoff weniger wirksam als andere Impfstoffe gegen Infektionen wie Kinderlähmung oder Masern ist. Auch ist noch immer nicht klar, wie viel der Impfstoff am Ende kosten wird.

225 Mio. Neuerkrankungen im Jahr

Tsiri Agbenyega, einer der Leiter der Tests in Ghana, betont, dass sich die Wissenschaftler sehr gewünscht hätten, Malaria als Krankheit gänzlich auszurotten. Derzeit sehe es jedoch eher so aus, als könne der Impfstoff bei der Eindämmung der Krankheit helfen. Jedes Jahr erkranken rund 225 Mio. Menschen an Malaria. Rund 800.000 Menschen sterben an den Folgen. Betroffen sind vor allem Kinder in Afrika. Für Witty sind die aktuellen Testergebnisse ein unglaublicher wissenschaftlicher Erfolg.

Erst am Montag gab die WHO bekannt, dass es deutliche Fortschritte im Kampf gegen Malaria gegeben hat. In den vergangenen zehn Jahren sei die Anzahl der Todesopfer um fast 20 Prozent gesunken. Tests mit einem weiteren Impfstoff sind ebenfalls gut verlaufen. Bei Tests zur Sicherheit des Impfstoffes zeigte sich, dass die 45 teilnehmenden Kinder sehr gut geschützt waren. Die Ergebnisse der Studie in Burkina Faso wurden ebenfalls im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

 

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