Das Hochschulstudium in Deutschland ist so beliebt wie nie zuvor. Rückmeldungen aus den Hochschulen weisen auf einen weiteren, deutlichen Anstieg der Studienanfängerzahlen hin, vor allem in einigen westdeutschen Ländern. So geht die Hochschulrektorenkonferenz von einem bundesweiten Zuwachs um durchschnittlich rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Damit würden mehr als 500.000 junge Menschen erstmals in diesem Jahr ein Studium beginnen. Zum Vergleich: Im Wintersemester 2010/2011 lag die Zahl der Studienanfänger bei 445 000. „Es ist ein starkes Signal, dass heute so viele junge Menschen ein Studium beginnen“, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan. „Diese Zahlen sind ein ermutigendes Zeichen gegen den Fachkräftemangel und für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“
Die zusätzliche Zahl der Studienplätze wurde ganz wesentlich durch den zwischen Bund und Ländern vereinbarten Hochschulpakt ermöglicht. Der Bund stellt den Ländern für den Ausbau der Studienplätze 2011 rund 600 Millionen Euro zur Verfügung, im Jahr 2012 kommen weitere 1,1 Milliarden Euro hinzu. Insgesamt sollen in der zweiten Programmphase bis 2015 bis zu 335.000 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden. Dafür stellt allein der Bund knapp 5 Milliarden Euro zur Verfügung. „Der Hochschulpakt wirkt“, so Schavan, er sei ein „Vorzeigeprojekt“ von Bund und Ländern. „Damit geben wir den Studierenden und den Hochschulen ein Zeichen unserer Verlässlichkeit.“
Die neuen Anmelderekorde zeigen, dass die Hochschulen sich auf die steigende Nachfrage vorbereitet haben. So reagieren sie beispielsweise mit zusätzlichem Personal für Lehre und Beratung der Studierenden, zusätzlich angemieteten Räumen und erweiterten Öffnungszeiten von Bibliotheken auf die große Nachfrage. Schavan forderte die Länder auf, „dafür zu sorgen, dass das Geld aus dem Hochschulpakt auch bei den Studierenden ankommt.“ Da, wo es Engpässe gebe, etwa bei Vorlesungsräumen oder bezahlbarem Wohnraum, sollten die Länder ihren Einsatz weiter verstärken.
Der Bund engagiert sich im Hochschulpakt besonders für den Erhalt der Studienangebote in den ostdeutschen Ländern. Dort ist es trotz des vorhergesagten Rückgangs der Studienbewerber aufgrund der demografischen Entwicklung gelungen, die Studienanfängerzahlen auf dem Niveau des Vorjahrs zu halten. Zudem studieren immer mehr Westdeutsche in den ostdeutschen Ländern. „Ich freue mich, dass die Attraktivität der ostdeutschen Hochschulen bundesweit Beachtung findet“, sagte Bundesbildungsministerin Schavan. „Mit unserer Kampagne „Studieren in Fernost“ werden wir diesen erfolgreichen Weg weiter unterstützen.“
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung