Lynchburg/Duisburg (pte/12.10.2011/11:45) Autotechnik-Unternehmen und Rennteamsponsor Edison2 http://edison2.com hat das mehrfach ausgezeichnetes „Very Light Car“ (VLC) nun mit einem Elektromotor ausgerüstet. Unter dem Titel „eVLC“ lieferte das Vehikel in ersten Tests beeindruckende Verbrauchs- und Leistungswerte. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen http://www.uni-due.de sieht das Projekt mit Interesse, meint aber im pressetext-Interview, dass das batteriebetriebene Elektroauto eine Übergangslösung auf dem Weg zur Brennstoffzelle bleiben wird. Straßentauglichkeit angestrebt
Rund 470 Kilogramm wiegt das eigenwillig futuristische Vehikel aus der Edison2-Werkstatt. Der Viersitzer fährt mit einer 10,4-kWh-Batterie und erzielt damit eine Reichweite von über 180 Kilometern. Umgerechnet fährt das eVLC mit dem Brennwert von einem Liter Benzin über 104 Kilometer weit. Das Auto ist in der Theorie damit etwa dem Nissan Leaf und anderen Entwicklungen (pressetext berichtete http://pressetext.com/news/20110401014 ) deutlich überlegen, der mit einem Akku der doppelten Kapazität eine in etwa gleich lange Strecke zurücklegen kann.
Das Vorgängermodell (siehe Video), das noch auf einen Benzinmotor für Motorräder setzte, gewann mehrere Preise und nahm an verschiedenen Rennen teil. Die Elektro-Version soll nun offiziell reif für die Straße werden. In wenigen Monaten sollen erste Crashtests stattfinden, die Erfinder sind überzeugt davon, ihr Designauto mit den erforderlichen Sicherheitsmerkmalen ausstatten zu können.
„Immer gut, wenn man in Grenzwerte reingeht“
Mit Skepsis sieht das Autofachmann Ferdinand Dudenhöffer. Er glaubt nicht daran, dass sich die Bauweise des eVLC durchsetzen kann. „Es erinnert mich ein wenig an das Opel-Raketenauto RAK2. Es entspricht dem Konzept eines Formel-Autos“, sagt er im Gespräch mit pressetext. „Für den normalen Straßenverkehr ist das Konzept mit der engen Kabine zu eingeschränkt.“
Trotzdem hält er solche Entwicklungen für interessant. „Sie zeigen Anregungen, von denen man etwas mitnehmen kann“, urteilt er. „Es geht hier letztlich nicht um die Produktion großer Serien. Das sind Enthusiasten, die zeigen wollen, was sie als Entwicklungsanbieter können. Es ist immer gut, wenn man in die Grenzwerte reingeht.“
Wasserstoffauto ante portas
Ohnehin sind rein batteriebetriebene Autos heute noch eine seltene Erscheinung auf den Straßen – und werden das nach der Prognose des Wissenschafters auch bleiben. „Nicht alle Probleme dieser Fahrzeuge sind mit vertretbarem Aufwand gut lösbar. Sie werden ein Nischenprodukt bleiben“, so Dudenhöffer. Bis 2025 werden vielleicht fünf Prozent der weltweit verkauften Pkw ausschließlich auf einen Akku zurückgreifen. „Sie sind nur für den urbanen Bereich interessant, insbesondere als Option für das Carsharing. Auf dem Land ist die geringe Reichweite ein Hindernis, der emissionsfreie und leise Betrieb spielt dort kaum eine Rolle.“ Interessanter seien konventionelle Wagen mit Range-Extender.
Nach 2025 könnte jedoch der Aufstieg einer neuen Klasse an Elektroautos beginnen. „Bis dahin müsste die Brennstoffzelle weit genug entwickelt sein, um konkurrenzfähige Wasserstoffautos zu bauen“, so Dudenhöffer abschließend. Bis dahin wird noch viel Erdöl raffiniert werden müssen, da Benzin und Diesel die treibenden Kräfte im Personenverkehr bleiben.
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