Die Umsatzsteuer ist die wichtigste Einnahmequelle des Staates. Bundesweit betrug das Umsatzsteueraufkommen im vergangenen Jahr rund 180 Milliarden Euro. Im Unterschied zur Steuerhinterziehung geht es beim Umsatzsteuerbetrug meist nicht darum, dem Staat Steuerzahlungen vorzuenthalten, sondern ihn zur Auszahlung von Geldbeträgen – den Vorsteuer-Erstattungen – zu veranlassen. Dazu werden beispielsweise Geschäfte durch gefälschte Rechnungen vorgetäuscht. Eine wichtige Aufgabe der Schwerpunktteams ist es, durch eine enge Zusammenarbeit mit der Steuerfahndung derartige vorgetäuschte Geschäfte aufzudecken.
Dass Umsatzsteuerbetrug nicht an Grenzen halt macht, verdeutlichte eine Vertreterin der schwedischen Steuerverwaltung, die an dem Treffen in Malente teilnahm. Sie berichtete über die schwedischen Aktivitäten gegen Umsatzsteuerbetrug. Dabei spiele der Außenhandel mit Deutschland als wichtigstem Handelspartner eine entscheidende Rolle. Im Jahre 2008 hatten sich die norddeutschen Finanzminister darauf verständigt, die länderübergreifende Zusammenarbeit zur Steuerbetrugsbekämpfung zu optimieren. Auf internationaler Ebene hält das Bundeszentralamt in Bonn Kontakt zu den Steuerverwaltungen der europäischen Nachbarn.
Matthias Günther | Pressestelle | Finanzministerium,Kiel |