KIEL. Die Landespolizei Schleswig-Holstein beteiligt sich auch in Zukunft weiter an friedenssichernden Auslandsmissionen der Europäischen Union (EU) und der Vereinten Nationen (VN). Innenminister Klaus Schlie bekräftigte auf einem Seminar für Polizeibeamte im Auslandseinsatz am Donnerstag (22. September) in Kiel den hohen Stellenwert dieser vielfältigen internationalen Unterstützungsleistungen. Zugleich würdigte er die gute Arbeit und dankte den Freiwilligen für ihre Einsatzbereitschaft. „Die Polizeibeamten gehen auf eigenen Wunsch in Krisengebiete und leisten dort gute Aufbauarbeit für die örtlichen Polizei“, sagte Schlie. Sie hätten für die Menschen in diesen Krisenregionen Sicherheit gebracht und Vertrauen neu vermittelt.
Als Dank und Anerkennung erhielten zehn Polizeibeamte aus der Hand von Innenminister Klaus Schlie die im Namen der Bundesrepublik Deutschland verliehene Afghanistan-Spange. Im Norden Afghanistans stellt die Landespolizei für ein bilaterales deutsch-afghanisches Ausbildungsprojekt Trainingsexperten zur Verfügung und ist dort zudem in die Arbeit der EU-Polizeimission EUPOL eingebunden. Die Afghanistan-Spange wird verliehen in Gold ab einer 15-monatigen Verwendung, Silber gibt es für eine Verwendung zwischen sieben und 14 Monaten und Bronze für einen drei- bis sechsmonatigen Aufenthalt..
Schleswig-holsteinische Polizeibeamte beteiligen sich seit 1994 an friedenssichernden Polizei-Auslandsmissionen im Rahmen des weltweiten zivilen Krisenmanagements von EU und VN. Dabei geht es um den Aufbau rechtstaatlicher Polizeistrukturen durch Beratung der Polizeiführung und Politiker vor Ort. Schwerpunkt ist – so wie in Afghanistan – stets auch die Mitwirkung an der Ausbildung des Polizeinachwuchses. Der Auslandseinsatz dauert in der Regel bis zu einem Jahr.
Zuvor haben Polizeibeamte ein strukturiertes Auswahlverfahren, ein Basistraining und ein jeweils auf die Mission bezogenes Vorbereitungsseminar zu durchlaufen. Besonderer Wert wird auf ausgeprägte englische Sprach- und Schreibkenntnisse, eine gute körperliche Konstitution sowie Stressstabilität und soziale Kompetenz gelegt. Neben 44 Polizisten gehören auch sechs Polizistinnen dem aktuellen Pool der Auslandsverwender an.
Den aktuellen Schwerpunkt der Unterstützungsleistungen durch schleswig-holsteinische Polizeibeamte bildet Afghanistan. Aktuell ist zudem ein Beamter auf dem Balkan (im Kosovo) in beratender Funktion tätig. Aber auch Polizeimissionen in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Georgien und Palästina fanden bereits Unterstützung durch die schleswig-holsteinische Polizei.
Thomas Giebeler | Innenministerium | Kiel |