„Mit dieser Bilder- und Geldspende möchten wir uns bei den engagierten Ärzten und Pflegekräften des MSH für ihren großen Einsatz in der langjährigen Behandlung und Betreuung meiner Frau bedanken“, sagte Dr. Traulsen und fügte hinzu: „Eine tiefe Dankbarkeit empfinden wir auch gegenüber den über 120 Spendern, die diese hohe Geldspende möglich gemacht haben.“
„Gerade über diese Mittel freuen wir uns im MSH ganz besonders“, sagte Prof. Gramatzki mit Blick auf die großzügige Spende. „Die über 70 Mitarbeiter des Hauses empfinden sie als beglückende Belohnung für die oft durchaus belastende Arbeit, ist doch die Stammzelltransplantation ein komplexes Verfahren bei schwerkranken Patienten. Spenden wie diese erlauben, für unsere Patienten unbürokratisch jenseits jedes Spargebots Verbesserungen zu erreichen, wie z. B. bequemere Sitzmöbel im Wartebereich. Die Kunstwerke von Frau Traulsen werden das MSH zudem in spezieller Weise bereichern. Die ausdrucksstarken Bilder passen hervorragend zu dem initialen Farbkonzept des MSH und werden durch die Verbindung der Künstlerin zum Haus besonders eindrücklich wirken.“
Ursula Traulsen, geborene Bräuning, kam 1938 in Königsberg/Ostpreußen zur Welt, wuchs in Süddeutschland auf und arbeitete nach ihrem Studium als Gewerbelehrerin mit Schwerpunkt Textiles Gestalten in Schleswig-Holstein. In den letzten Jahrzehnten entwickelte sie ihre Neigungen und Fähigkeiten in der Malerei bei zahlreichen schleswig-holsteinischen Künstlern, war auf den Sommerakademien der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg und leitete Kurse für Experimentelle Malerei. „Abenteuer Farbe“ war das Motto, unter das sie ihre Arbeiten auf ihren viel beachteten Ausstellungen stellte. Formen und Farben – miteinander spielend und kontrastierend – stehen im Mittelpunkt ihrer überwiegend abstrakten Bilder.
Die Schenkung soll dazu dienen, das 2004 durch die Deutsche Krebshilfe eingerichtete Haus weiter zu fördern. „Mit dem MSH ist ein zukunftsweisendes Modell von Patientenversorgung und translationaler Forschung geschaffen worden“, sagt Prof. Gramatzki. Auf der mit modernen Reinraumzimmern ausgestatteten Bettenstation sind seit 2004 bisher über 900 Transplantationen mit hämatopoietischen Stammzellen durchgeführt worden, ganz überwiegend bei Patienten mit Bluterkrankungen. Sowohl die allogene Knochenmark- bzw. Stammzelltransplantation (vom Familien- oder Fremdspender) wie die autologe (Eigenspende) wird angeboten. Zellgewinnung, Laboratorien einschließlich solcher zur Arzneimittelherstellung, großer Ambulanzbereich und Bettenstation ermöglichen eine immuntherapeutische Behandlung einschließlich „zielgerichteter“ innovativer Therapieverfahren (Targeted Therapy).
Im Zusammenspiel mit der Klinik für Allgemeine Pädiatrie des UKSH, Campus Kiel, unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Schrappe und den Aktivitäten der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKSH, Campus Kiel, unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Kneba ist ein leistungsfähiger hämato-onkologischer Schwerpunkt im Norden zur Stammzelltransplantation von Erwachsenen und Kindern entstanden.
Als eine der ersten Einrichtungen dieser Art in Deutschland ist das MSH international in jeder Hinsicht zertifiziert und akkreditiert. Drei eng vernetzte wissenschaftliche Schwerpunkte im Rahmen der Stammzelltransplantation hat die Sektion für Stammzell- und Immuntherapie. Dies sind die Weiterentwicklung der Therapie mit monoklonalen Antikörpern, das Verständnis wichtiger Signalwege in Plasmazellen zur Bekämpfung des Multiplen Myeloms sowie die Stammzellbiologie von Leukämien.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland 450.000 Menschen, davon 1.800 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, neu an Krebs. Ihnen und ihren Angehörigen zu helfen ist das wichtigste Anliegen der Deutschen Krebshilfe. Unter dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert diese gemeinnützige Organisation Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Prof. Dr. Walter Jonat, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des UKSH, Campus Kiel, und Mitglied des Vorstandes der Deutschen Krebshilfe, hatte wesentlich zur Einrichtung des Kieler Dr. Mildred-Scheel-Hauses beigetragen.
UKSH, Campus Kiel