Bereits um 8.20 Uhr war der Startschuss für die schnellsten Mehrrümpfer bei Maderno im südlichen Teil des Gardasees gefallen. Parallel starteten die langsameren Einrumpfboote etwa zehn Kilometer nördlich in Bogliaco, wo auch das Ziel lag. Rund 200 Teilnehmer insgesamt nahmen die legendäre Regattaherausforderung an. Alle kreuzten bei morgendlichem Nordwind Richtung Torbole, dem ersten bedeutenden Wegpunkt. „Innerhalb kürzester Zeit haben wir das Einrumpffeld von hinten aufgerollt“, berichtete Christian Sach, „ein ausgesprochen motivierender Moment, und gegen Ende waren sogar die Liberas fällig.“ Diese für den Gardasee typische Bootsklasse hat einen enorm großen Segelplan (Fläche) und wird mit der gesamten Crew im Trapez gesegelt.
Der neuen M32-Konstruktion des Schweden Göran Marström, der seinen eigenen Kat an Gregor Stimpfel weitergegeben hatte, waren allerdings auch die Liberas nicht gewachsen. Doch die Centomiglia ist alles andere als Straßenbahnfahren geradeaus. Auf dem Rückweg vor dem Wind schlief die nördliche Brise allmählich ein, und die berühmte Ora, der klassische Südwind des Gardasees setzte sich durch. Die Übergangsphase wurde besonders heikel.
„Die taktischen Herausforderungen waren hoch, Revierkenntnisse und ein Gespür für die Fallen hier und dort von großem Nutzen“, so Helge Sach, der am Ende sogar einmal von der Ziellinie wegkreuzte, um letztlich schneller dorthin zu gelangen. Die großen Kats mit einer Länge von mehr als 30 Fuß mussten nach einer Tordurchfahrt im mittleren Abschnitt bis zum südlichsten Punkt bei Desenzano segeln, bevor es auf das letzte Teilstück ging. Unter Begleitung eines Hubschraubers mit Fernsehteam an Bord und zahlreichen Motorbooten wurde der Einlauf der schnellsten Teilnehmer so frenetisch gefeiert, wie letztlich bei den berühmten Hochseesegelrennen auch.
Der Marktplatz im Zielhafen Bogliaco war ein Wochenende lang die Bühne für ein Segelfest, das den Höhepunkt im reichhaltigen Regattakalender des Gardasees darstellt. „Die Italiener haben uns mit offenen Armen empfangen und mit lautem Applaus beglückwünscht“, so Crewmitglied Herbert Vogel, „das war eine Werbung für den M32 und für den Segelsport.“ Vogel ist Vorstandsvorsitzender der börsennotierten itelligence AG, dem Branding-Sponsor auf dem Katamaran. Sie hatte das Boot während der Woche für einen Incentive auf dem Gardasee genutzt. Bereits am Vorwochenende hatte das Sach-Team die Gorla Trophy, eine wesentlich kleinere Regatta an gleicher Stelle, als Generalprobe gewonnen.
Nach der Centomiglia ging es für den M32 bereits wieder aufs Heimatrevier nach Travemünde, wo der Kat noch bis zum 7. Oktober für Gästefahrten des Projekts High-Speed-Segeln bereit steht. Weitere Informationen dazu im Internet unter www.sach-team.de oder telefonisch unter 0178/144-6656.
Andreas Kling, PR
High Speed Sailing by Sach-Team.de