Das Tumorzentrum des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, bietet neue Tabakentwöhnungskurse an. Dazu können sich Interessierte am 18. August 2011 im Tumorzentrum am Niemannsweg 4 über das Programm informieren.
Tumorpatienten und Angehörige können unter Anleitung gemeinsam mit Gleichgesinnten Strategien entwickeln, rauchfrei zu werden und zu bleiben. „In der Gruppe und mit professioneller Unterstützung ist es leichter, sich mit der Tabaksucht auseinanderzusetzen, sich für das rauchfreie Leben zu motivieren und sich schließlich für einen Rauchstopp zu entscheiden“, sagt Christel Vesper-Mittrich, Dipl.-Psychologin im Tumorzentrum. Auch danach helfe die Gruppe, sich eigener Stärken und Gewinne des rauchfreien Lebens bewusst zu werden und Versuchungssituationen wie einer geselligen Runde, Stress, Ärger oder Langeweile zu widerstehen und rauchfrei zu bleiben. Ziel ist es, sich unabhängig von der Zigarette gut zu fühlen. Bereits 2010 führte das Tumorzentrum das „Rauchfrei-Programm“ durch und konnte zahlreichen Teilnehmern zu einem rauchfreien Leben verhelfen.
„Schon relativ kurze Zeit nach der letzten Zigarette verbessert sich die Sauerstoffaufnahme in der Lunge. Langfristig vertragen Krebspatienten, die nicht rauchen, die Behandlung besser: Wunden heilen schneller und Medikamente belasten den Stoffwechsel weniger“, sagt Prof. Dr. Hartmann, Sprecher des Tumorzentrums. Gerade die verbesserte Durchblutung und Sauerstoffversorgung könne die Wirksamkeit vieler Krebsmedikamente oder die einer Bestrahlung verbessern. Darüber hinaus gelte: Rauchen kann die Wirkung einiger Standard-Chemotherapeutika abschwächen, und damit Resistenzen verursachen. Auch könnten eine Vielzahl von Stoffen im Zigarettenrauch Wechselwirkungen mit den Medikamenten verursachen, die nicht kalkulierbar sind.
Das „Rauchfrei-Programm“ ist ein modernes Tabakentwöhnungsprogramm, das neueste wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt und eine seriöse, erfolgreiche Unterstützung auf dem Weg in ein rauchfreies Leben bietet. Es wurde vom IFT (Institut für Therapieforschung, München) mit Unterstützung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) entwickelt. Das Entwöhnungsprogramm teilt sich in zwei Phasen: In den ersten vier Kursstunden wird die Motivation für ein rauchfreies Leben aufgebaut bzw. gestärkt und der Rauchstopp-Tag vorbereitet. In drei weiteren Gruppenstunden und einer individuellen Telefonbetreuung werden die Teilnehmer dann unterstützt, nachhaltig und zufrieden rauchfrei leben zu können.
Im Rahmen des Tumorzentrums wird das „Rauchfrei-Programm“ zum Sonderpreis von 41,- Euro inklusive Arbeitsbuch angeboten. Die nächste Informationsveranstaltung (kostenlos und unverbindlich) findet am Dienstag, 16. August 2011, von 16 bis 17 Uhr im Tumorzentrum, Niemannsweg 4, Kiel statt. Weitere Informationen bei Dipl.-Psych. Christel Vesper-Mittrich, Tumorzentrum, Tel. 0431 / 597-2618.
Oliver Grieve, UKSH