Neue Informationen zu EHEC-Infektionen…

KIEL. „Der EHEC-Ausbruch kann als beendet betrachtet werden. Mein Dank gilt allen, die an der Bewältigung dieses ungewöhnlichen Geschehens beigetragen haben bei der Versorgung der Patienten ebenso wie bei der Aufklärung der Infektionswege“ erklärte Gesundheitsminister Dr. Garg heute (02. August) in Kiel.

Beim Robert-Koch-Institut in Berlin sind seit dem 04. Juli keine weiteren Erkrankungsfälle mit sicherem Bezug zu dem EHEC-Erreger O104 mehr registriert worden. Die intensivere Überwachung des Erregers wird trotzdem fortgeführt. Praxen und Kliniken bleiben daher weiterhin gebeten, bei entsprechenden Symptomen die Labor-Diagnostik zu veranlassen.

Es ist weiterhin mit vereinzelten Infektionen mit dem Ausbruchsstamm zu rechnen, die durch Ausscheider ohne Symptomatik oder genesene Patienten verursacht werden können. Deshalb muss auch weiterhin auf die Einhaltung persönlicher hygienischer und lebensmittelhygienischer Maßnahmen hingewiesen werden.

In Schleswig-Holstein waren bislang 11 Todesfälle, 966 EHEC-Erkrankungen und 205 Fälle von HUS zu verzeichnen. Damit hatte Schleswig-Holstein die meisten Fälle bundesweit zu bewältigen.

„Um für künftige Ausbruchsgeschehen noch besser gerüstet zu sein sind die wichtigsten Weichen gestellt. Dazu gehören die Verbesserung von Behördenabläufen wie z.B. des Meldewesens für Infektionskrankheiten aber auch die anstehenden Gespräche über die finanziellen Ausgleiche der besonderen Belastungen der Krankenhäuser“, betonte Minister Garg.

Die regionale Verteilung der EHEC-Infektionen und der bestätigten HUS-Fälle aufgrund der Meldungen der Gesundheitsämter an das Kompetenzzentrum für das Meldewesen übertragbarer Erkrankungen sind unter www.uni-kiel.de/infmed/ifsg/ veröffentlicht. Wählen Sie dazu dort den Menüpunkt FLUSH und dann den gewünschten Erreger EHEC (oder HUS) aus.

Für den im Rahmen des EHEC-Ausbruchs intensiv involvierten Bereich der Lebensmittelüberwachung in der Zuständigkeit des Landwirtschaftsministeriums (MLUR) ist zu berichten: Bund und Länder haben mit Hochdruck Hand in Hand und rund um die Uhr gearbeitet, um die Ursache der EHEC-Erkrankungen aufzuklären. Ziel war es, über die Ermittlung der Lieferwege zu den EHEC-Clustern der Ursache für den EHEC-Ausbruch auf die Spur zu kommen.

Im Ergebnis kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass bestimmte Chargen von Bockshornkleesamen die EHEC-Ausbrüche in Deutschland und Frankreich verursacht haben. Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurden die Chargen aus Ägypten importiert.

Bisher wurden in Schleswig-Holstein 590 Proben im Landeslabor mit negativem Ergebnis auf EHEC untersucht. Darunter sind 89 Proben „Sprossen“, und 113 Proben „Keimsaaten“ – alle mit negativem Laborbefund. Bei einer weiteren Probe ist die Analyse noch nicht abgeschlossen.

Detaillierte Darstellungen des Kompetenzzentrums für das Meldewesen zu zeitlicher, geschlechtsbezogener und räumlicher Verteilung von EHEC- und HUS-Fällen in Schleswig-Holstein finden Sie in der Anlage.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Dr. Matthias Badenhop
Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel