Regionale Ausbildungsbetreuung: Großes Vertrauen bei jugendlichen Migrantinnen und Migranten

Kiel. Um den steigenden Fachkräftebedarf decken zu können, berücksichtigen Unter-nehmen vermehrt die Potenziale von bislang gering umworbenen Personengruppen. Dazu zählen auch jugendliche Migrantinnen und Migranten, deren Beteiligung an der dua-len Berufsausbildung bisher lediglich halb so hoch ist wie die der deutschen Jugendli-chen. „Immer mehr setzt sich die Einsicht durch, welche Qualifikationen junge Menschen mit ausländischen Wurzeln von Haus aus mitbringen: Mehrsprachigkeit, Kultursensibili-tät, Ehrgeiz und Integrationswillen“, sagte Wirtschafts-Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang heute (13. Juli) in Kiel. Dieser Trend sei in der Landeshauptstadt am deut-lichsten spürbar.

Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften nimmt laut Zieschang Dank der wirtschaft-lichen Dynamik zu und die demografische Entwicklung beschleunige den Bedarf weiter. Umso wichtiger sei es, dass die einmal begonnene Ausbildung auch abgeschlossen werde. Doch noch führten unterschiedliche Kulturen oftmals zu Missverständnissen und Differenzen im Betrieb oder zu Problemen in der Berufsschule. „Hier kommen die vom Land eingesetzten Regionalen Ausbildungsbetreuerinnen und -betreuer zum Einsatz“, so die Staatssekretärin. Bei der Regionalen Ausbildungsbetreuung in Kiel sei die anstei-gende Berücksichtigung von Migrantinnen und Migranten am Ausbildungsmarkt beson-ders spürbar: „Liegt der Anteil beratener Migrantinnen und Migranten an anderen Stand-orten bei durchschnittlich elf Prozent, hat hier fast jeder Vierte der Rat suchenden Ju-gendlichen ausländische Wurzeln.“

Petra Siebenpfeiffer, Regionale Ausbildungsbetreuerin in Kiel, zeigt sich sehr erfreut von der vertrauensvollen Inanspruchnahme der Ausbildungsbetreuung durch jugendliche Migrantinnen und Migranten. Ihre kultursensible Beratung hat sich herumgesprochen und führt mehr und mehr Auszubildende mit ausländischen Wurzeln bei Problemen in der Ausbildung in das Kieler Beratungsbüro. Doch nicht nur das Gespräch mit den Ju-gendlichen gehört zur Arbeit von Petra Siebenpfeiffer und ihrem Kollegen Michael Greck, sondern auch der Kontakt mit Betrieben, Berufsschulen, Arbeitsagenturen und Jobcen-tern und – sofern erforderlich – anderen Beratungsstellen. Durch diese umfassende Be-treuung können viele der bestehenden Probleme in der Ausbildung gelöst, Ausbildungs-verhältnisse vor einer vorzeitigen Lösung bewahrt oder die erforderliche berufliche Neu-orientierung vollzogen werden. Dabei trägt ein solides Vertrauensverhältnis zur Ausbildungsbetreuerin maßgeblich zum Erfolg der Beratung bei. Insbesondere vor diesem Hin-tergrund ist Petra Siebenpfeiffer sehr stolz auf die vielen Auszubildenden mit Migrations-hintergrund, die das Hilfsangebot der Regionalen Ausbildungsbetreuung in Kiel anneh-men, um aktiv den Erfolg ihrer beruflichen Laufbahn voranzubringen.

Die Regionale Ausbildungsbetreuung hilft landesweit an 12 Standorten Auszubildenden, die Probleme im Betrieb und/oder in der Berufsschule haben, um die begonnene Ausbil-dung zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen, oder Jugendlichen, die ihre Ausbil-dung bereits abgebrochen haben, eine Anschluss- oder auch eine ganz neue Ausbildung zu finden.

Nähere Informationen zur Regionalen Ausbildungsbetreuung in Schleswig-Holstein unter www.ausbildungsbetreuung.de.

B. Einfeldt | Ministerium für Wissenschaft, Kiel |