Auszeichnung für Kariesforschung am UKSH…

 

Dr. Sebastian Paris erhält Basil Bibby Award

Nicht jeder von Karies befallene Zahn muss mit dem Bohrer behandelt werden – denn dank moderner Wissenschaft kann Karies heute nicht nur früher erkannt, sondern in manchen Fällen auch ohne Bohrereinsatz behandelt werden. Dr. Sebastian Paris aus der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, forscht seit Jahren im Bereich der mikroinvasiven Behandlung von Karies und ist nun für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Kariesforschung mit dem „Basil Bibby Award in Cariology Research“ der International Association for Dental Research (IADR) ausgezeichnet worden. Hauptforschungsgebiet von Dr. Paris ist die so genannte Kariesinfiltration, bei der Zahnschmelzkaries ohne zu bohren mit einem dünnfließenden Kunststoff behandelt wird. Bereits im frühen Stadium des Kariesbefalls wird der Zahnschmelz porös. Statt die befallenen Stellen zu entfernen, wird ein spezieller Kunststoff von Kapillarkräften getrieben in die Karies eingefüllt und dort mittels Blaulicht gehärtet. Auf diese Weise kann der Zahn wieder gehärtet und die Karies unschädlich gemacht werden.

Dr. Paris hat zusammen mit seinem Kollegen PD Dr. Hendrik Meyer-Lückel an der Entwicklung des Verfahrens, das inzwischen weltweit angewandt wird, entscheidend mitgewirkt. Er erhielt den Preis für sein junges Lebenswerk auf der Jahrestagung der IADR in San Diego, USA. Die IADR ist die größte internationale Fachgesellschaft für zahnmedizinische Forschung und vergibt den Preis jährlich.

Dr. Sebastian Paris (33) studierte Zahnmedizin an der Berliner Charité. Dort war er anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzzahnarzt tätig. Er promovierte 2005 und wechselte 2008 in die Abteilung für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel. Seit 2006 werden seine Forschungen auf dem Gebiet der Kariesinfiltration von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt.

 Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel