Im Rahmen der ersten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen in Berlin ist Bundesminister Peter Ramsauer heute mit dem chinesischen Minister für Wissenschaft und Technologie (MOST) Wan Gang zusammengekommen. Darüber hinaus fand ein Treffen mit dem chinesischen Minister für Wohnungswesen und die Entwicklung der Städte und des ländlichen Raums in der Volksrepublik China (MOHURD), Herrn Jiang Weixin statt.
Nach mehreren Treffen in den vergangenen Monaten mit dem für Zukunftstechnologien zuständigen Minister Wan Gang konnte heute eine gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der nachhaltigen Mobilität, der Energieeffizienz und der innovativen Verkehrstechnologie zwischen beiden Ministerien unterzeichnet werden.
Zentraler Bestandteil der Erklärung ist die vertiefte Zusammenarbeit im Bereich Elektromobilität mit Batterie und Brennstoffzelle. Diese soll insbesondere im Rahmen eines breit angelegten Austausches zwischen insgesamt drei deutsch-chinesischen Modellstädten und Regionen erfolgen. Auf chinesischer Seite beteiligen sich die Modellregionen Wuhan/Zentralchina, Dalian/Nordchina und Shenzhen/Südchina, auf deutscher Seite beteiligen sich die Modellregionen Rhein/Ruhr, Bremen/Oldenburg und Hamburg. Die jeweiligen Kooperationen werden im Rahmen von Einzelabkommen zwischen den einzelnen Regionen konkretisiert. Minister Wan Gang und seine Delegation hatten im Vorfeld der Unterzeichnung mehre Projekte des BMVBS aus der Modellregion Berlin und dem Nationalen Innovationsprogramm für Wasserstoff- und Brennstoffzelletechnologie besucht.
Ramsauer:
„Wir werden im Bereich Elektromobilität mit Batterie und Brennstoffzelle künftig noch intensiver mit China zusammenarbeiten und die Kooperationen zwischen deutschen und chinesischen Elektromobilitäts-Modellregionen deutlich ausweiten. Wir wollen unsere Experten zusammenbringen, um die Entwicklung auf dem Zukunftsmarkt Elektromobilität voranzubringen. Deutschland und China sind hier treibende Kräfte.“
Des Weiteren soll die Zusammenarbeit in den Bereichen Gebäudeenergieeffizienz, Magnetschwebebahntechnik, satelliten- und mobilfunkgestützte Mauttechnologie, Intelligente Verkehrssysteme und nachhaltige Verkehrspolitik verstärkt werden.
Mit seinem Amtskollegen Jiang Weixin unterzeichnete Minister Ramsauer darüber hinaus eine gemeinsame Erklärung. Gegenstand ist die Zusammenarbeit beider Ministerien bei der Energieeffizienz im Gebäudebereich und des CO2-armen Städtebaus sowie bei der nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Zusammenarbeit soll folgende Themenfelder abdecken:
1. Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Entscheidungsträgern beider Länder in den Bereichen Wissenschaft, Politik, Strategie und Planung, Wirtschaft und kommunale Praxis.
2. Kurzfristige Definition und gemeinsame Umsetzung von Pilotprojekten für energieeffiziente Gebäude und CO2-arme Städte.
3. Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen deutschen und chinesischen Partnern aus den einschlägigen Bereichen, insbesondere durch die Intensivierung der Kontakte zwischen den Entscheidungsträgern deutscher und chinesischer Städte.
4. Aktive Einbeziehung deutscher und chinesischer Technologieunternehmen in diese Zusammenarbeit.
Die Unterzeichnung fand in einer feierlichen Zeremonie im Bundeskanzleramt im Beisein von Bundeskanzlerin Merkel und Ministerpräsident Wen statt.
Städte sind für 75 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich und für mehr als 80 Prozent aller Treibhausgasemissionen. Diese Tendenz wird entscheidende Impulse für die Entwicklung der Städte rund um den Globus geben.
Ramsauer:
„Energieeffizienz, insbesondere im Gebäudebereich ist nicht nur in Deutschland ein wichtiges Thema. Auch in China, wo die Städte rasant wachsen und die politisch Verantwortlichen vor gewaltigen Herausforderungen stehen, rücken die Themen nachhaltige Stadtentwicklung und Gebäudeenergieeffizienz immer stärker in den Blickpunkt. Deutschland verfügt hier über enormes Fachwissen und langjährige Erfahrung. Deutsche Unternehmen genießen in diesen Bereichen einen hervorragenden Ruf. Von dieser Kooperation können beide Seiten bei der Bewältigung der Herausforderungen von Klimawandel und zunehmender Urbanisierung profitieren.“
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung