„Mit einem kleinen Ballon können wir die Belüftung und Druckentlastung in den Nebenhöhlen wieder herstellen“, erläutert Prof. Dr. Barbara Wollenberg, Direktorin der Klinik, die neue Ballon-Sinuplastik. Vorteil für den Patienten: Ihm bleibt eine Operation mit Nasenzangen und ausgedehnter Knochen- und Schleimhautentfernung erspart und er ist in der Regel schon am Tag nach dem Eingriff wieder voll belastbar.
Die engen Zugänge zu den Kiefer- und Stirnhöhlen werden bei der OP durch einen Ballonkatheter geweitet. Mit einem extrem flexiblen Führungsdraht, in den ein Lichtleiter integriert ist, wird der Katheter in die richtige Position gebracht. „In einem zweiten Schritt wird der Ballon dann auf einen Durchmesser von etwa fünf bis sieben Millimeter aufgebläht. Dadurch öffnet sich die verengte Stelle und das Sekret kann ungehindert abfließen“, beschreibt Prof. Wollenberg die Vorgehensweise.
Der Eingriff verursacht nur geringe Folgen wie Blutungen oder Schmerzen. Auch auf die unangenehme Nasentamponade kann komplett verzichtet werden. Komplikationen wie der Verlust des Geruchssinns oder die Bildung neuer Engstellen durch Narben sind bisher nicht bekannt. „Studien belegen, dass nach einem Jahr noch 95 Prozent der mit der neuen Technik behandelten Nasennebenhöhlen offen waren“, freut sich die Klinikchefin. „Die Ballon-Sinuplastik ist eine sichere und wirkungsvolle Technik, die meistens weitere operative Eingriffe überflüssig macht“, ist sie überzeugt.
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Tel.: 0451 500-2241
Oliver Grieve, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein