Aussicht auf ein neues Sommermärchen – das Frauenfußballfest 2011…

PLÖN/KIEL. Kurz vor dem Start der Frauenfußball-WM in Deutschland begrüßt die Konferenz der Frauen- und Gleichstellungsministerinnen und -minister (GFMK) die Spitzenfußballerinnen der Welt. Sie hebt die positiven Aspekte der Entwicklung des Frauenfußballs hervor, weist aber auch auf immer noch bestehende Defizite im Frauensport hin. „Wir haben auf der GFMK in Plön auch dieses aktuelle Thema erörtert und waren uns einig, dass die erfolgreichen Fußball-Frauen wichtige Vorbilder und Identifikationsfiguren sind.

Frauenfußball eröffnet – wie auch andere ‚Mann’schaftssportarten – Perspektiven für Mädchen und junge Frauen, in ursprünglich männerdominierten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens große Erfolge zu erzielen und Erfolge zu feiern“, erläuterte der Vorsitzende der diesjährigen GFMK, Gleichstellungsminister Emil Schmalfuß. Neben Spaß an Bewegung vermittele der Fußballsport Fairness, Durchhaltevermögen, Teamgeist und die Fähigkeit, auch mit einer Niederlage umzugehen – Kompetenzen, die eine chancengerechte Teilhabe auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen maßgeblich befördern.

 

1930 gründete Lotte Specht in Frankfurt am Main den 1. Deutschen Damen Fußball Club, damals eine belächelte Sensation. Seither verlief die Geschichte des Frauenfußballs recht wechselvoll: So gab es 1955 das Verbot des DFB, Frauen Trainings- und Spielflächen zur Verfügung zu stellen. Oder 1970 das sogenannte „Wunder von Travemünde“, als der DFB-Bundestag überraschend beschloss, Frauenfußball zuzulassen, wenn auch zunächst mit eigenen, „frauenspezifischen“ Regeln verbunden. Mittlerweile ist die Präsenz von Frauen im Fußball, aber auch in anderen eher von Männern dominierten Sportarten, wie beispielsweise dem Boxen, nicht mehr aufzuhalten. So sind über eine Million Frauen Mitglied im Deutschen Fußballbund, insgesamt existieren in Deutschland 5.486 Frauenfußballmannschaften. Mit sieben Europa- und zwei Weltmeistertiteln gehört die deutsche Frauennationalelf neben dem Team der USA zu den erfolgreichsten der Welt.

Fußball bringt unterschiedliche Menschen und Kulturen zusammen und erleichtert insbesondere Mädchen und jungen Frauen aus Familien mit Migrationshintergrund die aktive Teilhabe an unserer Gesellschaft. „Elf Freundinnen sollt ihr sein“, mit dieser Aussage verbinden die GFMK-Mitglieder nicht nur die Aussicht auf ein erneutes Sommermärchen. Sie konstatieren damit auch, dass die Frauenfußball-WM die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Integration positiv unterstützt.

Die GFMK hat sich bereits im Jahr 2006 mit der Entwicklung des Sports und seiner gleichstellungspolitischen Signalwirkung auseinandergesetzt und die Bundesregierung gebeten, Maßnahmen zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in allen Bereichen und auf allen Ebenen des Sports zu unterstützen. „Von Chancengerechtigkeit im Sport kann auch 2011 noch nicht gesprochen werden, beispielweise ist unter den 18 Mitgliedern des DFB-Präsidiums gerade mal eine Frau. Auch profitieren Frauen heute von sportlichen Erfolgen noch lange nicht in dem Maße wie Männer. Grundlegende Änderungen sind erst dann zu erwarten, wenn Frauen stärker als bisher in Führungspositionen im Sport präsent und damit auch an tragenden Entscheidungen z.B. über die Vergabe von Sportstätten und finanziellen und personellen Ressourcen beteiligt sind“ stellt die GFMK fest.

 

 

 

 

 

 

 

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