KIEL. „Es gibt in Schleswig-Holstein keine Absenkung der Mindeststandards in den Kindertageseinrichtungen. Kinder brauchen gute Bildung von Anfang an.“ Das sagte heute (17. Juni) Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug vor dem Hintergrund einer Veranstaltung der Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände, auf der eine bessere Ausstattung der Kindertagesstätten gefordert wurde. Der Minister betonte den hohen Stellenwert frühkindlicher Bildung und sagte, das Land habe zu Beginn des Jahres 2011 nicht nur die Kita-Betriebskostenförderung für Kinder über drei Jahren um 10 Millionen Euro erhöht, sondern auch die Investitionskostenförderung für den Krippen-Ausbau der unter Dreijährigen (U3) von 46 Millionen auf 60 Millionen Euro aufgestockt. Zudem habe die Landesregierung im U3-Bereich mehr als 11 Millionen Euro für die Betriebskostenförderung sowie sechs Millionen Euro für die vorschulische Sprachförderung bereitgestellt. „Diese erheblichen Mittelzuweisungen sind vor dem Hintergrund der Haushaltslage beileibe nicht selbstverständlich, aber sie sind richtig“, sagte der Minister.
Die Landesregierung müsse klare Schwerpunkte setzen. Dazu gehöre auch die Sicherung und Steigerung der frühkindlichen Förderung, die durch die Aufgabe des beitragsfreien letzten Kindergartenjahres möglich werde. Mit der frühkindlichen Förderung würden die Weichen für die spätere schulische und berufliche Entwicklung gestellt, sagte der Minister. Jedem Kind müsse ein früher Besuch eines Kindergartens unabhängig vom Elterneinkommen ermöglicht werden.
„Die Regelung der Beitragsfreiheit in Schleswig-Holstein hat dazu nicht beigetragen“, betonte Klug. Sie habe auch nicht zur Erhöhung der Quote der betreuten Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren beigetragen. „Diese Quote sank während der Beitragsfreiheit von 93,6 Prozent im Kita-Jahr 2008/2009 auf 92 Prozent im Kita-Jahr 2009/2010“, betonte der Minister.
Klug sagte zudem, ein kritisches Nachdenken über die Finanzausstattung von Kindertagesstätteneinrichtungen verlange die analytische Beschäftigung mit dem aktuellen Finanzierungssystem. Die vorhandenen Mittel für frühkindliche Bildung müssten so effektiv wie möglich eingesetzt werden. „Es ist unser Ziel, ein transparentes, qualitäts- und nachfrageorientiertes Finanzierungssystem für die Kindertagesbetreuung zu entwickeln“, sagte der Bildungsminister.
Thomas Schunck | Ministerium für Bildung und Kultur | Brunswiker Straße 16-22, 24105 Kiel