Am 10. November 1943 wurden vier Lübecker Geistliche, die katholischen Kapläne Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink in Hamburg hingerichtet. Zuvor, am 23. Juni 1943, sind sie in Lübeck – im sogenannten „Lübecker Christenprozeß“ – durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt worden. Sie hatten von der Kanzel und in Flugschriften gegen die Verbrechen der Nationalsozialisten protestiert.
Das seit Jahrzehnten gepflegte und gelebte Gedächtnis der Vier und die Seligsprechung der katholischen Kapläne am 25. Juni 2011 konfrontiert Lübeck mit der Frage nach dem zeit- und stadtgeschichtlichen Kontext dieser Ereignisse. Und die vier Geistlichen waren nicht die einzigen, die in den Jahren 1942 bis 1943 Verhaftung, Verurteilung und Hinrichtung erlitten haben. Das führt zu der zweiten Frage, was ihr Gedenken und ihre Verehrung im Blick auf die Opfer vieler weiterer Bürger der Stadt Lübeck bedeuten.
Im Rahmen der Vortragsreihe: „“Die Lübecker Märtyrer und ihre Stadt Lübeck“ soll diesen Fragen nachgegangen werden. Dr. Jan Lokers, Leiter des Archivs der Hansestadt Lübeck, referiert zu diesem Thema am Dienstag, 31. Mai 2011, um 19.30 Uhr im Bürgerschaftssaal des Lübecker Rathauses. Der Titel seines Vortrags: „Märtyrer, Verfolgte, Täter und Mitläufer – Was wissen wir über Lübecks Geschichte in den „braunen Jahren“ 1933-1945?“
Presseamt Lübeck