LÜBECK. Das landesweit erste Modell für gemeinsames Wohnen von Alleinstehenden, Paaren, jungen Familien und Senioren unter einem Dach nimmt konkrete Formen an. In Lübeck wurde am Donnerstag (12. Mai) in Anwesenheit von Innenminister Klaus Schlie der Grundstein für das Projekt „Wohnen mit Kindern in der Stadt“ gelegt. In Lübecks neu entstehendem Hochschulstadtteil baut ein privater Investor für 11,3 Millionen Euro ein Gebäude mit 67 Wohnungen. 40 Wohnungen, darunter acht Wohnungen für kinderreiche Familien, hat das Land mit öffentlichen Mitteln in Höhe von 4,1 Millionen Euro gefördert.
Damit die soziale Mischung stimmt, müssen die Wohnungen für Menschen mit unterschiedlichem Einkommen und Ansprüchen einerseits bezahlbar und andererseits auch attraktiv sein. Deshalb stehen zwei Drittel der Wohnungen auch für Mieter zur Verfügung, die bis zu 40 Prozent über den für den Bezug einer Sozialwohnung gültigen Einkommensgrenzen liegen.Wie Schlie sagte, entsteht ein architektonisch anspruchsvolles Haus, das den Bedürfnissen von Familien mit Kindern gerecht wird. Da mehrere Generationen zusammen wohnten, müsse eine kluge Planung dafür sorgen, dass die unterschiedlichen Interessen an Ruhe, Spielen und Freizeitaktivitäten in einem begrünten Umfeld harmonierten. Das Projekt sei ein Vorbild modernen urbanen Wohnens, dem andere Kommunen und Wohnungsunternehmen folgen sollten. Gerade für Familien mit Kindern fehlten in städtischen Quartieren häufig Angebote familiengerechten Wohnens. „Wir müssen mehr dafür tun, dass diese Menschen nicht aus unseren Städten wegziehen“, sagte der Minister.
„Wohnen mit Kindern in der Stadt“ ist ein vom Innenministerium angeregtes und finanziertes und mit Lübeck gemeinsam entwickeltes Modellprojekt. In einem Ideenwettbewerb im Jahr 2008 wurden Konzepte gesucht, die ein soziales Miteinander unterschiedlicher Bevölkerungs- und Altersgruppen fördern und dazu beitragen, dass städtische Quartiere mit guter Infrastruktur auch entsprechende Wohnangebote aufweisen, so dass sie attraktiv auch für Familien mit Kindern werden.
Thomas Giebeler | Innenministerium | 24105 Kiel