Viele Deutschen leiden gerade jetzt im Frühjahr unter Allergien, zum Beispiel unter dem lästigen Heuschnupfen. Was viele Betroffene nicht wissen: Es gibt Mittel und Wege, um sich zu schützen. Das Magazin Reader’s Digest zeigt in seiner Mai-Ausgabe auf, was man vorbeugend gegen die tückischen Attacken tun kann. Einer der zentralen Ratschläge ist der Verzicht auf Alkohol. Forschern zufolge kann das in Bier, Wein und Schnaps enthaltene Histamin die Heuschnupfensymptome verschlimmern. Mehr noch: Untersuchungen zeigen sogar, dass regelmäßiger Weinkonsum das Risiko erhöht, eine saisonale oder ganzjährige Allergie überhaupt erst zu entwickeln. Menschen, die zu allergischen Reaktionen neigen, sollten deshalb auf Saftschorlen oder antialkoholische Cocktails umstellen.
Auch Antibiotika können Allergiesymptome verschlimmern. Grund genug, sie, soweit dies möglich ist, nur selten zu sich zu nehmen. Zwar töten Antibiotika krankheitsauslösende Bakterien, sie schädigen aber auch die Darmflora. Die Folge: Die körpereigene Abwehr von Allergenen wie Staub, Hautschuppen oder Pollen wird geschwächt.
Experten wie Gary Huffnagle, Professor an der Universität von Michigan in den USA, empfehlen deshalb, der Darmflora in der Folge einer Antibiotika-Behandlung etwas auf die Sprünge zu helfen: beispielsweise durch die Einnahme von Probiotika, die sich in Joghurt oder Nahrungsergänzungsmitteln befinden. Der Schlüssel zu einer gesunden Ernährung und einer intakten Darmflora aber ist eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Ballaststoffen, Obst und Gemüse.
Menschen, die zu Allergien neigen, sollten auf mögliche Kreuz-Allergien achten. Wer zum Beispiel auf Beifuß reagiert, sollte besser rohe Zucchini, aber auch Bananen und Wassermelonen meiden. Die meisten allergenen Obst- und Gemüseproteine werden beim Kochen zerstört. Grundsätzlich gilt: Wer beim Essen plötzlich ein Kribbeln oder Juckreiz verspürt, sollte das betreffende Obst oder Gemüse nicht weiter verzehren, sondern einen Allergologen aufsuchen.
Neben der Ernährung gibt es weitere Möglichkeiten, das Risiko einer Allergieerkrankung einzudämmen. So haben Forscher herausgefunden, dass Stress ein Auslöser von Niesanfällen oder tränenden Augen sein kann. Dr. Gailen Marshall, Allergologe und Immunologe an der Universität von Mississippi in den USA, rät deshalb in der neuen Ausgabe von Reader’s Digest: „Wenn Sie wissen, dass eine stressreiche Situation auf Sie zukommt, etwa auf einer Geschäftsreise, lassen Sie sich von Ihrem Arzt ein Nasenspray mit Kortikosteroiden verschreiben, das die Allergie schnell bekämpft.“
Wer unter mehreren Allergien leidet – zum Beispiel gegen Pollen und Hausstaubmilben – sollte mit dem behandelnden Arzt über eine ganzjährige Therapie sprechen, bei der dem Patienten kleine Dosen des Stoffes injiziert werden. Der Vorteil: Die Anfälle während der Pollensaison fallen dann weniger stark aus.
Auch im persönlichen Umfeld kann man Allergien vorbeugen. Für die eigenen vier Wände empfehlen Experten die Anschaffung eines Hochleistungsfilters. Ein solcher HEPA-Filter – separat installiert oder im Staubsauger eingebaut – reduziert die Menge der Schwebstoffe in der Raumluft beträchtlich und hilft so, Allergieauslöser wie Hausstaubmilben, Tierhaare und Schimmelsporen zu beseitigen. Luftentfeuchter verschaffen Allergikern ebenfalls Erleichterung, denn Hausstaubmilben gedeihen am besten bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 55 Prozent.
Wer gerne schwimmen geht, sollte stark chlorierte Schwimmbäder meiden. Der Grund: Untersuchungen haben ergeben, dass das Chlor die Atemwege von empfindlichen Menschen angreift und bereits vorhandene Allergien womöglich verstärkt. Reizungen an Augen, an der Haut und im Hals sind dabei unmissverständliche Hinweise.
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