KIEL/LÜBECK. Das Krebsregister des Landes Schleswig-Holstein hat mit seinem Jahresbericht 2011 „Krebs in Schleswig-Holstein“ auf Grundlage der neuesten ausgewerteten Daten einen Überblick über Krebserkrankungen in Schleswig-Holstein für das Jahr 2008 veröffentlicht.
Wie aus dem Jahresbericht des Krebsregisters hervorgeht, sind im Jahr 2008 insgesamt 23.440 Schleswig-Holsteinern neu an Krebs erkrankt. Pro Tag wird in Schleswig-Holstein durchschnittlich 64-mal eine Krebsdiagnose gestellt. 7.439 Patienten sind an einer Krebserkrankung verstorben. Etwa 660 von 100.000 Männern und knapp 600 von 100.000 Frauen sind 2008 an Krebs erkrankt.
Insgesamt wurden 2008 die meisten Neuerkrankungen mit 5.649 Diagnosen am weißen Hautkrebs feststellt. Bei Männern wurde darüber hinaus am häufigsten der Prostatakrebs diagnostiziert, 2.450-mal im Jahr 2008. Bei Frauen tritt der Brustkrebs am häufigsten auf – 3.003 neu erkrankte Frauen verzeichnet das Register für 2008.
Zweithäufigste Krebsdiagnose ist Darmkrebs mit insgesamt 2.335 neu erkrankten Schleswig-Holsteinern. Danach folgt der Lungenkrebs mit 1.271 neu erkrankten Männern und 690 Frauen. Während beim Lungenkrebs die Erkrankungsrate bei den Männern jährlich um mehr als zwei Prozent abnimmt, steigt sie bei den Frauen um mehr als zwei Prozent.
Erfreulich ist ein deutlicher Rückgang der Sterblichkeit am malignen Melanom der Haut („schwarzer Hautkrebs“) im Jahr 2008. Das dürften Erfolge der Pilotphase des Hautkrebs-Screenings sein, das seit 2008 in Deutschland zu den gesetzlichen Regelleistungen gehört.
In dem Jahresbericht sind wie in den Vorjahren wieder die Erkrankungszahlen und -raten zu allen Krebsneuerkrankungen und die Zahlen zur Krebssterblichkeit tabellarisch aufbereitet. Für Krebs insgesamt und für 24 einzelne Tumorarten sind detailliertere Angaben auch in Form von Diagrammen (zeitlicher Verlauf, Häufigkeit nach Alter), Karten (Angaben auf Kreisebene) und in Tabellen (Erkrankungsstadium bei Diagnose, Art der Tumoren, durchgeführte Therapien) abgebildet. Erstmalig konnten für Schleswig-Holstein die Überlebenszeiten nach einer Krebsdiagnose ausgewertet werden. Berichtet werden sowohl die absoluten Überlebensraten als auch Überlebensraten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Mit dieser Auswertung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Gesundheitsberichterstattung erreicht. Überlebenszeiten sind ein wichtiger Indikator bei der Bewertung der Qualität der medizinischen Versorgung.
Das Krebsregister ist eine Einrichtung, an die alle Patientinnen und Patienten mit einer neu aufgetretenen in Schleswig-Holstein gemeldet werden müssen. Aus Gründen des Datenschutzes ist das Krebsregister in zwei Einheiten geteilt. In der Vertrauensstelle bei der Ärztekammer Schleswig-Holstein werden personenbezogene Daten – ohne Krankheitsdaten – verarbeitet, und in der Registerstelle an der Universität Lübeck werden Krankheitsdaten ohne Personenbezug gespeichert und ausgewertet. Die Krankheitsdaten werden dienen dazu, Aussagen über das räumliche und zeitliche Auftreten von Krebserkrankungen im Lande treffen zu können. Darüber hinaus dienen die Krebsregister-Daten der Gesundheitsplanung, der Ursachenforschung und zur Beurteilung der Versorgung, beispielsweise von Krebsfrüherkennungsprogrammen. Das Krebsregister wird vom Land Schleswig-Holstein finanziert.
Servicehinweis:
Die Druckfassung ist über das Institut für Krebsepidemiologie, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck erhältlich. Der Jahresbericht kann im Internet unter www.krebsregister-sh.de als PDF-Dokument heruntergeladen werden. Dort finden Sie auch eine Datenbank für eigene Abfragen und einen interaktiven Atlas für Daten auf Kreisebene.
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